
degree_show_out of KHM
Uta M. Reindl über „degree_show_out of KHM“ im KIT, Düsseldorf, 16.2. bis 21.6.2020
Ungeahnte Brisanz haben die Exponate am Ende des Rundgangs in dem sich verjüngenden Abschnitt des unterirdischen Ausstellungsraumes KIT. So mag der eine oder andere bei der Klanginstallation von Kerstin Ergenzinger (*1975) an hierzulande düsteren Aussichten auf einen erneut trockenen Sommers denken, bei der Wahrnehmung dieses in Trommelsound übersetzte Getröpfel eines ersehnten Regenschauers. Eine Klangwolke rieselt oder tröpfelt da förmlich aus den unter weiterlesen

Schleichend wurzelt die Zukunft
Ellen Wagner über „Floraphilia. Revolution of plants“ in der Temporary Gallery, Köln, 7.3. – 7.6.2020 und „Survival of the Fittest. Zum Verhältnis von Natur und Hightech in der zeitgenössischen Kunst“ im Kunstpalais Erlangen, 29.2. – 24.5.2020
„We had experienced chaos, but only in our desktops“ – mit großen glänzenden Augen verkündet ein niedliches Kätzchen, Staatsoberhaupt der Erde zu sein. Es erläutert, wie die Inkompetenz der Politiker, global vorausschauend zu agieren, dazu geführt hat, dass die weiterlesen

Hands-on Tele-Trivia
Ellen Wagner über Cosima von Bonin & Claus Richter „Thing 1 Thing 2“ in der Kunsthalle Nürnberg, 15.2.–17.5.2020
Ein Küken, gestopft wie eine Weihnachtsgans, doch etwas weniger festlich, begrüßte noch vor wenigen Wochen Besucher_innen in der Kunsthalle Nürnberg. Auf der cremefarbenen Brust des Plüschtiers prangte ein leicht unappetitlicher Fleck Erbrochenes, als hätte es sich übergessen oder zu viele Achterbahnfahrten zugemutet. Man ahnt: Das wird noch heiter werden, für das Herz-Kreislauf- und Verdauungssystem des ästhetischen weiterlesen

Wolfgang Voegele
Sabine Elsa Müller über Wolfgang Voegele „Edgy Sleeper“ im ak Raum, Köln Ehrenfeld, bis 22.2.
Immer einen Besuch wert ist der ak Raum in Köln Ehrenfeld. Seit nunmehr drei Jahren stellen die Betreiber Agnes Kornas und Oliver Szaggars Künstler*innen einen experimentellen Freiraum zur Verfügung, der sie zu eigenwilligen und überraschenden Ausdrucksformen inspiriert. Die zwischen Malerei, Installation und Skulptur frei flottierenden Ausstellungen ermöglichen einen neuen und fast intimen Blick in die aktuelle Produktion im Rheinland, weiterlesen

Eigenleuchten
Oliver Tepel über Mevlana Lipp „Basic Instinct“ im ak RAUM, Köln, bis 20.7.19
Wir treiben in die Weiten des Nichts.
– das ist aufregend und auch beängstigend. So beängstigend, dass einiges dazu gehört, dieses Befinden als alltäglichen Zustand zu ertragen. Verschwinden doch fortwährend Begriffe, Wertungen und Zuordnungen. Sie werden in hektischer Umtriebigkeit durch Neue ersetzt, dass diese neuen Ordnungshilfen existieren, ist wichtiger als das, was sie besagen. Seit 20 Jahren verfolgt die weiterlesen

Kartierung der Geheimnisse
Oliver Tepel über Tjibbe Hooghiemstra „Wâldman“, Galerie Der Spiegel, Köln, verlängert bis 31.7.19, Künstlerbuch „Wâldman“, 15 Euro.
Auf einsamen Wanderungen zieht der Waldmensch durch die ausgedehnten Wälder der Holländischen Nordseeküste. – Nein, das macht er nicht.
„Jemand sagte mir einmal, es gäbe gar keine Wälder in den Friese Wouden Dennoch gibt’s genügend Bäume, sich dahinter zu verstecken.“
Diese Worte, mit denen Nyk de Vries sein Gedicht in Tjibbe Hooghiemstras Künstlerbuch „Wâldman“ beginnt, entsprechen weiterlesen

Anja Niedringhaus
Sabine Maria Schmidt über „Anja Niedringhaus – Bilderkriegerin“ im Käthe Kollwitz Museum Köln, 29.3.– 30.6.19
Als die Kriegs- und Sportfotografin Anja Niedringhaus am 4. April 2014 während einer Wahlveranstaltung in Afghanistan von einem Attentäter erschossen wurde, war die Anteilnahme weltweit groß. Über zwei Jahrzehnte hatte die 1965 in Höxter geborene Fotojournalistin in Kriegs- und Krisengebieten wie Bosnien, Irak, Afghanistan, Pakistan, Gaza und Libyen gearbeitet. Anlässlich ihres 5. Todestages erinnern zwei Ausstellungsprojekte in Köln und Düsseldorf weiterlesen

Ed Atkins
Sabine Elsa Müller über Ed Atkins „Ye Olde Food“ im K21, Düsseldorf, bis 16.6.19
Eine herzzerreißende Wehmut durchzieht diese Ausstellung. Ed Atkins´ Avatare weinen, stöhnen und seufzen. Sie betteln förmlich um Empathie. Die Protagonisten der zentralen Videoarbeiten „Neoteny in Humans“, „Good baby“, „Good boy“, „Good wine“, „Good smoke“ und „Good bread“ (alle 2017) werden schon als Baby von einer namenlosen Melancholie erfasst, von der sie offenbar nicht mehr loskommen. Ihre dicken Tränen und anklagenden weiterlesen