
Georg Herold
Bettina Haiss über Georg Herold im Kunstmuseum Bonn, bis 7.1.18
Schon im ersten Raum der Ausstellung ist man mittendrin. GEORG HEROLD, der gerade eine umfassende, retrospektiv angelegte Schau am Kunstmuseum Bonn bespielt, empfängt mit offenen Armen bzw. einer einnehmenden Fülle an Werken aus verschiedenen Schaffensphasen. Den Mittelpunkt des generösen Auftakts bildet eine fulminante Aufstellung von vier Figuren, umgeben von einer Reihe von Leinwandarbeiten mit Ziegelsteinen an den Wänden. Auf weißen Sockeln liegen die überlebensgroßen, weiterlesen

Videonale 16
Noemi Smolik über die Videonale 16 – Festival für Video und zeitbasierte Kunstformen, c/o Kunstmuseum Bonn, 17.2. – 2.4.
Man geht ein Riskio ein, wenn man für die Bewerbung zur Videonale 16 das Thema Perform! angibt. Dann drohen nämlich, überwiegend Videoaufnahmen von Performances eingereicht zu werden, die kaum über das Medium Video reflektieren. Die diesjährige Videonale ist dieses Risiko eingegangen und tatsächlich erschöpfen sich auch viele Arbeiten in der bloßen Aufzeichnung performativer Handlungen. Zwar weiterlesen

Eine kurze Geschichte der Menschheit
Oliver Tepel über „Eine kurze Geschichte der Menschheit. 100.000 Jahre Kulturgeschichte“ in der Bundeskunsthalle, Bonn, bis 26.3.2017
Eine große kleine Geschichte. 528 Seiten zählt die deutsche Ausgabe des überaus erfolgreichen Buchs des Universalhistorikers Yuval Noah Harari. Der Deutschlandfunk attestiert ihm „Coolness“ und tatsächlich vermag er es, eine sachliche Beschreibung mit originellen und zugleich griffigen Bildern anzureichern. Nur war es nicht Hararis Ziel, den aktuellen Stand des Wissens über die Entwicklung der Menschheit auf ein weiterlesen

Modi des Minimierens
Die Galerie Gisela Clement, Bonn geht dem künstlerischen Einfluss von Charlotte Posenenske nach. Sabine Elsa Müller hat sich die Ausstellung angesehen (bis 22.12.16).
Minimalistische Kunst ist nicht jedermanns Sache. Sie gilt als zu spröde, zu ernst, zu konzeptuell. Dabei kann gerade hinter den leisen Tönen viel Humor und ein luftiger, nicht zu sehr am Material klebender Geist stecken. Wer Lust hat, sich einmal von der Poesie der Einfachheit und der präzise auf den Punkt gebrachten Form bezaubern weiterlesen

„Ich möchte Euch einen Tanz vorlesen.“
Harald Uhr über Simone Fortis ‚Sound Move‘ im Kunstmuseum Bonn, bis 23.10.16
Als Quereinstieg eignet sich das vielleicht sattsam bekannte heroische Statement des 1935 geborenen Minimalisten Carl Andre aus dem Jahre 1968: „A Man Climbs a Mountain because it is there. A Man Makes a Work of Art because it is not there.” Vor allem dann, wenn man es einer deutlich früheren Arbeit der im gleichen Jahr geborenen Simone Forti gegenüberstellt. Die Rede ist weiterlesen

Jürgen Teller
Bettina Haiss über Jürgen Teller „Enjoy Your Life“ in der Bundeskunsthalle Bonn, bis 25.9.16
Enjoy Your Life! – diesen lapidar lebensbejahenden Aufruf hat Jürgen Teller seiner in Bonn laufenden Ausstellung als Titel beigegeben. So eingängig die Botschaft, so unverstellt behaupten sich die dort präsentierten Bilder. Der Eingangsbereich der Bundeskunsthalle steht im Zeichen des Fußballs, ein von Teller – nicht nur aus aktuellem Anlass – immer wieder gern aufgegriffenes Thema, das verschiedene Lebensbereiche des 1964 weiterlesen

Susanne Paesler
Sabine Elsa Müller über „Susanne Paesler. Werke/Works 1991 – 2006“ im Kunstmuseum Bonn, bis 5.6.2016
Das Interesse für Dekor und Ornament gehört seit der Romantik über den Jugendstil bis heute zur Forderung nach einer Kunst, die alle Bereiche des Lebens einschließt. Hinter der Idee einer Durchdringung von Kunst und Alltag steckt womöglich der stärkste Wunsch nach Überhöhung und Überzeitlichkeit. Auch Susanne Paesler konnte sich offenbar nicht mit dem Nischendasein der einsamen heroischen Geste zufrieden weiterlesen

Besprechung
Mit anderen Augen
Alexandra Wach über „Mit anderen Augen – Das Porträt in der zeitgenössischen Fotografie“, Ein Kooperationsprojekt der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur in Köln und des Kunstmuseum Bonn, www.mit-anderen-augen.info, 25.2. – 8.5.2016
„Ich fotografiere mich, also bin ich“ könnte das Mantra des grassierenden Selfie-Booms sein, dem inzwischen selbst Museen und Institutionen wie zuletzt das Düsseldorfer NRW-Forum mit der Schau „Ego-Update“ meinen huldigen zu müssen. Was macht das aber mit der Porträtkunst aus der Hand von Foto-Profis? weiterlesen

Besprechung
Isa Genzken
Irritation als Methode – Magdalena Kröner über „Isa Genzken. Modelle für Außenprojekte“ in der Bonner Bundeskunsthalle, bis 17. April 2016
Es war wieder mal ein ziemliches Spektakel: Ein Lastwagen mit einem sehr langen Anhänger hielt vor ein paar Tagen an der Ecke West 60th Street und 5th Avenue am Eingang des New Yorker Central Park. Ein ganzer Trupp Männer lud behutsam zwei stählerne, weiße Orchideen von Isa Genzken aus; Kräne hievten sie in die weiterlesen

Banu Cennetoğlu
“I know very well, but nevertheless”. An interview on the occasion of her current show at Bonner Kunstverein (13.11.2015 – 17.01.2016). By Annika Turkowski.
News. Paper. News on paper. Newspaper! What constitutes knowledge, once it is broken down to a single sentence or a mere single word? What happens to a piece of news, once it has been collected, displayed and republished? Is it still legible? How relevant does it remain? In her first weiterlesen