
Anja Niedringhaus
Sabine Maria Schmidt über „Anja Niedringhaus – Bilderkriegerin“ im Käthe Kollwitz Museum Köln, 29.3.– 30.6.19
Als die Kriegs- und Sportfotografin Anja Niedringhaus am 4. April 2014 während einer Wahlveranstaltung in Afghanistan von einem Attentäter erschossen wurde, war die Anteilnahme weltweit groß. Über zwei Jahrzehnte hatte die 1965 in Höxter geborene Fotojournalistin in Kriegs- und Krisengebieten wie Bosnien, Irak, Afghanistan, Pakistan, Gaza und Libyen gearbeitet. Anlässlich ihres 5. Todestages erinnern zwei Ausstellungsprojekte in Köln und Düsseldorf weiterlesen

Haints and saints don’t bother me – I’m not alone you see
Oliver Tepel über „Es war einmal in Amerika“ im Wallraf-Richartz-Museum, Köln, bis 24.3.
Ein umzäuntes, weisses Holzhaus im Stil des mittleren 19. Jahrhunderts, etwas einsam auf dem kleinen Grashügel im kühlen Licht des Nachmittags. Edward Hoppers „Hodgkin’s House“, umrahmt vor einem sich sanft entsagenden, melancholischen Altrosa. Darauf, in großen Lettern: „Es war einmal in Amerika“. Dieses, im Stadtbild Kölns gerade recht prominente Plakatmotiv der aktuellen Ausstellung des Wallraf-Richartz-Museums zur Kunstgeschichte der USA, erinnert mich weiterlesen

30 Jahre Delmes & Zander
Inside outside – 30 Jahre Arbeit an den Grenzen des Kunstbegriffs – Nelly Gawellek über die Jubiläumsausstellung bei Delmes & Zander, Köln, bis 1.2.19
1988 eröffnete Susanne Zander, inspiriert von den unkonventionellen und grenzensprengenden Arbeiten der „Gugginger Künstler“ ihre eigene Galerie in Köln. Ihr Interesse an einer Kunst, die außerhalb des etablierten Betriebes entsteht, fand vor allem bei anderen KünstlerInnen und KollegInnen Unterstützung, der „rheinische Sammler“ jedoch hatte kein Interesse am sperrigen, da nicht weiterlesen

Versuche, zu verstehen und zu akzeptieren
Oliver Tepel im Gespräch mit der Künstlerin Claire Morgan (*1980 in Belfast). Claire Morgans Ausstellung „Recent Lapses in Judgement“ ist noch bis 27. Oktober 2018 in der Galerie Karsten Greve, Köln zu sehen.
Ein toter Vogel durchwirbelt im raschen Flug eine kugelförmige Wolke aus schwebenden Blütensamen. Ein paar Schritte näher erweist sich die minutiös geordnete Wolke als Ansammlung kleinster Schnipsel Plastikmüll. Anderswo bilden Fliegen einen verschachtelten Kubus oder sie erheben sich, schwarmgleich in hastiger weiterlesen

Field of Codes
(Kein) Festland in Sicht? – Ellen Wagner über „Field of Codes“ im PiK Köln, bis 19. Mai
Ein Code stellt Beziehungen zwischen den Zeichen eines Systems und diesen jeweils klar zugeordneten Zeichen eines anderen Systems her. Er bildet eine Sprache, die der verständlichen Übermittlung von Aussagen, oft auch gesellschaftlichen oder institutionellen Konventionen dient. Auch die Kunst kann als eine Sprache bezeichnet werden. Verstünde man sie aber als Code im strengen Sinn, der eindeutige Aussagen weiterlesen

Rolf Ricke
„Das war 1968, da stellte Richard Serra in meiner Koje auf dem Kunstmarkt eine Arbeit aus Blei aus. Und dann kommt ein sehr bekannter Händler aus München und sagte, ach, ist ja interessant, was man heute für Materialien zum Verpacken von Kunst braucht, das ist ja toll. Ich habe den richtig niedergemacht. Ich sagte: Das ist Kunst!“
Der 1934 in Kassel geborene Rolf Ricke zeigte in seiner Kölner Galerie als erster in Europa weiterlesen

Wibke von Bonin
„Ich hatte keine Lust, jetzt hier in den Kölner Kirchen rum zu wandeln und über deren Mosaike oder Trümmer – oder was immer zu sehen war – zu senden, sondern ich wollte Sendungen machen über das, was heute geschieht.“
Wibke von Bonin zog es nach ihrem Studium der Germanistik, Romanistik und Kunstgeschichte in Kiel nach Paris, wo sie an ihrer Promotion über den Dichter Pierre Reverdy und dessen Nähe zum Symbolismus schrieb. Durch weiterlesen

Walther König
Ich bin vom Schicksal extrem begünstigt worden, ich bin ein echtes Glückskind. Es gab damals keinen besseren Zeitpunkt, eine Buchhandlung meiner Couleur aufzumachen als 1969. Peter Ludwig hatte kurz vorher seine Kunst der 60er Jahre im Wallraf-Richartz Museum vorgestellt, es war der Höhepunkt der Pop Art, es gab nichts Besseres, als dies in Büchern zu vermitteln.
Ein Besuch in der Buchhandlung Walther König in Köln gehört für Kunstbegeisterte aus aller Welt zum Pflichtprogramm. weiterlesen

Rudolf Zwirner
„Man kommt in einen Festsaal und dicht an dicht sind Kojen und jeder zeigt etwas, was man nur auf der documenta eins und vielleicht zwei so sehen konnte, aber noch nicht im Handel. Die Atmosphäre war elektrisierend und alle schrieben auf einmal, was sie auf dem Kölner Kunstmarkt sahen und es war ja dann auch sofort klar, dass es eine Wiederholung geben müsste.“
Rudolf Zwirner gehörte zu den treibenden Kräften des Aufstiegs Kölns weiterlesen