Rudolf Zwirner
„Man kommt in einen Festsaal und dicht an dicht sind Kojen und jeder zeigt etwas, was man nur auf der documenta eins und vielleicht zwei so sehen konnte, aber noch nicht im Handel. Die Atmosphäre war elektrisierend und alle schrieben auf einmal, was sie auf dem Kölner Kunstmarkt sahen und es war ja dann auch sofort klar, dass es eine Wiederholung geben müsste.“
Rudolf Zwirner gehörte zu den treibenden Kräften des Aufstiegs Kölns weiterlesen
Werner Mantz
Oliver Tepel über „Werner Mantz. Architekturen und Menschen“ im Museum Ludwig, Köln, bis 21.1.18
Ich blicke in ein Gesicht schwarz-weiß mit leichter Sepiatönung. Ein Mann, vermutlich am Beginn seines dritten Lebensjahrzehnts sieht mich unvermittelt an, aufmerksam, etwas skeptisch vielleicht, aber offensichtlich sehr selbstbewusst, er beobachtet mich, so scheint es mir. Seine schräg vor die Brust gehaltene Hand hält auf eine etwas dandyhafte Weise eine Zigarette, es ist eine starke Hand, sie könnte sicher gut weiterlesen
Kreolische Gegen-Aneignung
Hauke Ohls über „Stealing from the West. Kulturelle Aneignung als Postkoloniale Vergeltung“, Akademie der Künste der Welt, Köln, ACADEMYSPACE, Herwarthstraße 3, bis 10.12.
„White man came across the see / He brought us pain and misery“ – Iron Maiden, die Heroen des britischen Heavy Metal, verfolgen in ihrem Song Run to the Hills von 1982 eine eher direkte Botschaft: der „weiße Mann“ kam, sah und zerstörte. Die Ausstellung Stealing from the West. Kulturelle Aneignung weiterlesen
Berlin braucht (k)eine richtige Kunstmesse!
Parallel zur alljährlichen Berlin Art Week, die als Ausstellungsmarathon der Extraklasse ihresgleichen sucht, eröffnet in diesem Jahr erstmals die art berlin in der Station am Gleisdreieck. Die neue Kunstmesse ist eine Kollaboration zwischen der etablierten Art Cologne, geleitet von Daniel Hug und dem Team des ehemaligen Messeformats abc – art berlin contemporary unter der Führung von Maike Cruse, Direktorin des ebenfalls sehr erfolgreichen Gallery Weekends.
Cruse, versteht die neue art berlin als Weiterentwicklung der weiterlesen
Wenn die Wände zu leben beginnen
Stefanie Raupach über den Wandmaler Klaus Paier
Die Schatten- und Sonnenseiten der Gesellschaft zeigen sich meist in den Städten. Köln beispielsweise tritt als Nicht-Ort des kopflosen Konsums in Erscheinung, aber auch (noch) mit Orten, die geprägt sind von der Energie derer, die anders leben wollen, die kulturelle und gesellschaftliche Beteiligung und nachbarschaftliches Engagement schätzen. Die Kölner Südstadt ist so ein Stadtteil. Mittendrin in der für viele auch unerschwinglichen Idylle zwischen Park und hippem Burgerladen weiterlesen
Ja und ja!
Das „Büro für Augen, Nase, Zunge, Mund, Herz, Hand und Maske (die alles überdeckt)“ ist noch bis zum 14. August 2017 in der Jubiläumsausstellung des Kolumba zu sehen. Eine Besprechung von Michael Stockhausen
Es bleibt problematisch: Darf, kann oder muss man Outsider Art in musealen Kunstausstellungen zeigen? Was wären die Bedingungen für eine Begegnung auf Augenhöhe? Sind unser diskursbestimmter Kunstbegriff oder der Beruf Künstler Eins zu Eins übertragbar? Oder sind einzig die Ewiggestrigen das weiterlesen
Geht raus und nehmt euch den Raum!
Die von drei Frauen – inzwischen sind es fünf – aus den Bereichen Kunst und Design gegründete Kölner Frauen-Initiative „And She Was Like: BÄM!“ bereichert seit 2015 den kulturellen Gleichstellungs-Markt. Das geht nicht ohne Rückschläge und Widersprüche, findet Andreas Richartz.
Feminismus erlebt aktuell eine Renaissance in den Medien. Sowohl historisierende, als auch den Begriff und sein Handlungsfeld erweiternde Rezeptionen sprießen quer durch die Medienlandschaft. Junge AutorInnen wie Margarete Stokowski und ihr englisches Pendant Laurie weiterlesen
Otto Freundlich
Noemi Smolik über Otto Freundlich „Kosmischer Kommunismus“ im Museum Ludwig, Köln, bis 14.5.
„Ich war ca. fünf Monate der Welt in Chartres verfallen und bin für mein Leben ganz gezeichnet daraus hervorgegangen“, schreibt Otto Freundlich 1914 in einem Brief. Es sind die Fenster der gotischen Kathedrale in Chartres, die sein künstlerisches Leben prägen werden. Die Leuchtkraft der Farben dieser Fenster und deren Transparenz, die den Blick in eine andere Welt gleiten lassen, wird ihm weiterlesen
Eine Gesellschaft als Treppenhaus
Oliver Tepel über „Fragmente der Moderne – Karl Hugo Schmölz zum 100. Geburtstag“ bei van der Grinten Galerie, Köln, bis 13.4.17
Die just vergangenen Tage des Karnevals erinnern an das rheinische Vermögen, jegliches Tun und Schaffen in einen großen Kölner Mythos zu überführen. Selbst die jeglichem bunten Trubel so abholden Architekturphotographien Karl Hugo Schmölz‘ zeigen dann irgendwann nicht mehr eine spezifische Zeit, einen spezifischen Stil, sondern Kölsche Interieurs. So fanden sie ihren Eingang in weiterlesen
Offene Systeme
Sabine Elsa Müller über Tilo Riedel im ak Raum, Wißmannstr. 30, Köln, bis 25.2.
In einer Wohnung im zweiten Stock der Wißmannstr. 30 in Ehrenfeld wurde ein neuer Kunstraum eröffnet, der ak Raum. Die Initialen stehen für Agnes Kornas, die lange für die Galerie Sprüth gearbeitet hat und sich hier und heute den Traum von einem eigenen, unabhängig betriebenen Showroom erfüllt. In enger Zusammenarbeit mit den Künstlern sollen sorgfältig erarbeitete Künstlerräume entstehen, die eher weiterlesen