Schwarzarbeit – Die Magie des Dunklen
Shut your eyes and see – Die Verbotsfarbe Schwarz ist Mittelpunkt einer Ausstellung im Kunstmuseum Villa Zanders, Bergisch-Gladbach, bis 18.12.16
Die Metaphorik der Farbe Schwarz ist komplex. Wahrscheinlich noch komplexer als die aller anderen Farben, vielleicht abgesehen von Weiß. Interessanterweise sind beide kein Ausgangsmaterial, sondern entweder „Alles“ oder „Nichts“. Möglicherweise sollte man ihnen deshalb tatsächlich den Status als Farbe komplett absprechen, kennen sie doch nur das Extreme.
Die menschliche Wahrnehmung macht die Angelegenheit noch komplizierter: weiterlesen
Hinter dem Vorhang
Große Erwartungen – Oliver Tepel über „Hinter dem Vorhang. Verhüllungen und Enthüllungen seit der Renaissance“ im Museum Kunstpalast, Düsseldorf, bis 22.1.17
„Es hat in meinem späteren Leben Zeiten für mich gegeben (wie fast alle Leute sie ein Mal haben, wie ich glaube), wo mich ein Gefühl beherrschte, als ob sich vor alle seine Interessen und all seine Poesie ein dichter Vorhang gezogen, der mich auf immer von Allem, außer stumpfem Ertragen, ausschlösse. Aber niemals weiterlesen
„Ich möchte Euch einen Tanz vorlesen.“
Harald Uhr über Simone Fortis ‚Sound Move‘ im Kunstmuseum Bonn, bis 23.10.16
Als Quereinstieg eignet sich das vielleicht sattsam bekannte heroische Statement des 1935 geborenen Minimalisten Carl Andre aus dem Jahre 1968: „A Man Climbs a Mountain because it is there. A Man Makes a Work of Art because it is not there.” Vor allem dann, wenn man es einer deutlich früheren Arbeit der im gleichen Jahr geborenen Simone Forti gegenüberstellt. Die Rede ist weiterlesen
Das Abenteuer unserer Sammlung
Nach sechs Jahren: Das frisch renovierte Kaiser Wilhelm Museum Krefeld hat mit einer neuen Präsentation seiner Sammlung wieder geöffnet. Eine Besprechung von Sabine Elsa Müller (2.7.16.– Febr. 2017)
Geht das denn? Gerhard Richter neben Sigmar Polke, in Korrespondenz dazu kleine Bildtafeln von Luc Tuymans. Lichtobjekte von Hermann Pitz vor den monumentalen Portraits von Thomas Ruff. Ein Fotoblock des Künstlerpaares Gilbert & George wird von Carl Andres früher „Convex Ash Pyramid“ von 1959 flankiert, und Kiki Smiths „Verkündigung“ aus dem weiterlesen
Aufgestockt und abgebrochen
Ellen Wagner über „ICHTS“ im Dortmunder Kunstverein, bis 30.10.2016
Ein abgeschnittener Schuh, der, schnürsenkellos und strikt eingepasst in ein rechteckiges Format, allzu fest mit seinem steinigen Grund aus Marmor, Gussharz und Schiefer ver-wachsen ist – in Arbeiten wie Kailash (2016) beschäftigt sich Arjan Stockhausen (*1992 in Alfter) mit Motiven der Entfremdung in den Romanen Christian Krachts. Er zeigt alltägliche Objekte demonstrativ starr und losgelöst von ihren Gebrauchskontexten. Die eindrücklichen, aber auch recht plakativen Bilder, weiterlesen
DC Open
Fast 40 Ausstellungen, Streifzüge durch Galerien und Projekträume, Partystimmung an warmen Spätsommerabenden: Letztes Wochenende fiel mit der 8. Ausgabe von „DC Open“ der Startschuss zum Saisonbeginn in Köln und Düsseldorf. Was hat auch nach Verklingen der rummeligen Eröffnungstage Eindruck hinterlassen? Meine Top 5 Ausstellungen in Köln (Achtung Männerriege!):
In der Ausstellung von Benjamin Houlihan in der Thomas Rehbein Galerie wurden ein Frankfurter Küchenstuhl, ein Flügel, ein Klappstuhl, und zwei Schränke ihrer Körperlichkeit beraubt weiterlesen
Walid Raad & SITU Studio
Bettina Haiss über „Those that are near. Those that are far“ in der Synagoge Stommeln, bis 25.9.16
Die Fenster der Synagoge in Stommeln sind von außen nahezu lückenlos mit Holzplanken verriegelt. Das so hermetisch verschlossene Gebäude verwehrt den Blick in das Innere, verweigert den Zugang. Der Besucher wird angehalten, die zugenagelten Fenster wie ein Verbot bzw. warnende Botschaft im Sinne eines „Betreten strengstens untersagt“ aufzufassen. Zugleich wird durch die Verbarrikadierung die Grenze zwischen Innenraum weiterlesen
Esperanza Spalding
Oliver Tepel über das Konzert von Esperanza Spalding im Rahmen des Klangart Festivals (bis 14.8.16) im Skulpturenpark Waldfrieden, Wuppertal
Ich mag Sie einladen, Musik zu hören. Aber dafür müssen wir auf gewundenem Pfad einen Hügel hinauf. Auf dem Weg merke ich etwas altklug und kurzatmig an: „In einer Zeit, in der Kultur zusehends als firlefanzartiges Anhängsel oder gar wieder als unabänderlicher Charakter gesehen wird, scheint die Beschäftigung mit Grenzen durchaus heikel.“ Dabei sind Grenzen so weiterlesen
Jürgen Teller
Bettina Haiss über Jürgen Teller „Enjoy Your Life“ in der Bundeskunsthalle Bonn, bis 25.9.16
Enjoy Your Life! – diesen lapidar lebensbejahenden Aufruf hat Jürgen Teller seiner in Bonn laufenden Ausstellung als Titel beigegeben. So eingängig die Botschaft, so unverstellt behaupten sich die dort präsentierten Bilder. Der Eingangsbereich der Bundeskunsthalle steht im Zeichen des Fußballs, ein von Teller – nicht nur aus aktuellem Anlass – immer wieder gern aufgegriffenes Thema, das verschiedene Lebensbereiche des 1964 weiterlesen