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Treffen mit Captain Jack
Albert Oehlen im Kunstmuseum Bonn, bis 3.6.
Wie ein penetranter Marktschreier verkauft uns die Malerei ihre neu gewonnene Autonomie. Der Marktplatz ist das Museum, in dem sie sich plakativ und selbstgefällig präsentiert. So blickt uns zur Begrüßung eine riesige, in Siebdrucktechnik ausgeführte Krabbe, „Captain Jack“ (1997), mit einer verformten, menschenähnlichen Grimasse an, umgeben von digitalen, verpixelten Linien und geometrischen Formen. Doch im Kontrast zu diesen technisch hergestellten Drucken drängt sich uns die Malerei weiterlesen
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Tore in eine jenseitige Welt
, bis 26.5. und im Kolumba, bis 31.8.
Krimhild Becker bei Galerie Desaga
Eine Schreckenskammer der besonderen Art: Totenköpfe in allerlei schaurig-schönen Ausführungen finden sich säuberlich sortiert zwischen Tierschädeln, Totenmasken, Tierpräparaten. Wie in einem fiktiven Klassenzimmer für kleine Vampirkinder tragen anatomische Schautafeln mit gruseligen Darstellungen zur Mehrung des Wissens über die Innenwelt der Körper bei. Dazwischen immer wieder schwarze Raben, Totenvögel, ausgestopft oder plastisch nachgebildet. Irgendwie meint man diese Dinge zu kennen, sie weiterlesen
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POP-UP
Bruno Larek, den es nicht gab, Galerie des Polnischen Instituts Düsseldorf, Citadellstr. 7, 40213 Düsseldorf, Di – Mi: 11 – 20, Do – Fr: 11 – 17 Uhr, bis 4. Mai 2012, www.polnisches-institut.de
Gewicht haben Künstler, die einen Namen haben, Einfluss und Anerkennung. Kunstwerke verkaufen sich über das Renommee des Namens. Junge, noch nicht etablierte Künstler müssen sich erst einmal einen Namen aufbauen, zusammen mit einer Galerie oder durch entsprechende Ausstellungen bekannt werden, weiterlesen
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Die Spur der Steine
Robert Smithson. Die Erfindung der Landschaft – Broken Circle/Spiral Hill & Film im Museum für Gegenwartskunst Siegen
Natürlich hätte man auch einen Ausflug in das grenznahe holländische Städtchen Emmen in der Provinz Drenthe unternehmen können, um sich die Arbeit „Broken Circle / Spiral Hill“ von Robert Smithson vor Ort anzuschauen, wird diese Inkunabel der Land-Art nahe einer Wohnsiedlung am Ufer des Teichs einer aufgelassenen Sandgrube doch von der örtlichen Gemeinde gepflegt und weiterlesen
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Ich stricke alles selbst!
Rosemarie Trockels „Flagrant Delight“ im WIELS, Brüssel
„Um ja nicht falsch verstanden zu werden, was natürlich Auswirkungen auf die Zukunft hätte, ich stricke alles selbst!!!“ lautet der Titel einer nicht realisierten Publikation Rosemarie Trockels. Ihr Blick auf die Kunstgeschichte, die konstante Reflexion der Verortung ihrer selbst als Künstlerin in einem von Männern dominierten Kunstfeld und ihr unablässiger Widerspruch gegen dieselbige kristallisiert sich in diesem einen Buchtitel. Er ist zusammen mit vielen anderen Entwürfen weiterlesen
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Within Reach of Hand or Eye
Roman Ondák, K21 Ständehaus, Düsseldorf, 25.02. – 28.05.2012
Was nützt es dem Ausstellungsbesucher, wenn er weiß, dass es bei Roman Ondák immer etwas anders zugeht als in herkömmlichen Ausstellungen, wenn Ondák wiederum weiß, was der Besucher weiß und also erwartet? Natürlich bekommt er erst einmal vorgesetzt, was er nicht erwartet, nämlich eine klassische Ausstellungssituation. Der erste der drei Räume von „Within Reach of Hand or Eye“ im Düsseldorfer Ständehaus gibt sich als wiedergängerischer weiterlesen
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Einige Parallelen
Einige Parallelen – Philipp Hamann, Jan Hoeft, Jens Pecho, Nicolas Pelzer. Die Artothek in der Temporary Gallery, bis 24.2.2012
Parallelen laufen nebeneinander her und berühren sich nicht, die Arbeiten dieser vier Künstler lassen sich jedoch sehr wohl aufeinander beziehen, kritisiert Vanessa Joan Müller in ihrer Eröffnungsrede den Titel der aktuellen Ausstellung in der Tempo. Bemerkenswerte Gemeinsamkeiten konnte ich am Eröffnungsabend nicht ausmachen – großer Besucherandrang machte es fast unmöglich, sich auf die weiterlesen
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Aufstand der Abstrakten
Markus Amm, Svenja Deininger, Anne Neukamp, Max Schulze in der Petra Rinck Galerie, Ackerstrasse 199, 40233 Düsseldorf, verl. bis 8.1.2012
„IN“ sind Installationen; seien es stimmungsvolle Inszenierungen gemischter Arbeiten oder großräumige Arrangements aus allen Medien – zudem viel Video und Töpferwaren. Malerei hingegen ist gerade nicht en vogue. Natürlich gibt es Ausnahmen, auch im Galerie-Kontext, aber dann kommt häufig eine konzeptuelle Schwere ins Spiel, die den versprochenen Malereigedanken nicht einhält. Ein gemaltes Einzelbild mit weiterlesen
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Alte Fragen neu gestellt
Laura Owens im Kunstmuseum Bonn, bis 8.1.2012
Was Laura Owens auszeichnet, ist ihre Haltung gegenüber dem gemalten Bild. Ich fand schon immer, sagt sie, dass man nicht versuchen soll, seinen Tag dem Gemälde anzupassen, sondern umgekehrt, das Gemälde seinem Tag anzupassen. Das was du malst, sollte zu deinem Leben passen.
Wie anders ist diese Haltung im Vergleich zu den heldenhaften Vorstellungen vom Überhöhen des Alltags durch die Malerei, vom Streben nach Absolutem weiterlesen



