Besprechung
Langeweile als Bewusstseinserweiterung
Over Your Cities Grass Will Grow – Ein Dokumentarfilm über das Werk von Anselm Kiefer
Mit Over Your Cities Grass Will Grow feierte diese Woche Sophie Fiennes Dokumentation über Anselm Kiefers wahnwitzigstes Kunstprojekt in den deutschen Kinos Premiere. Über mehrere Jahre untertunnelte der Künstler das Gelände der ehemaligen Seidenfabrik La Ribaute, in der Nähe von Barjac, Frankreich.
Er schuf Amphitheater und Säulenhallen, errichtete monumentale Türme und produzierte Hallen voller Skulpturen, Installationen und weiterlesen
Nie wieder störungsfrei!
„Nie wieder störungsfrei! Aachen Avantgarde seit 1964″ im Ludwig Forum 22.10.2011 – 05.02.2012
Es ist ein beeindruckender Titel, den das Aachener Forum Ludwig zu Recht vor sich hertragen darf. Somit zeigt das erste deutsche Museum für aktuelle Kunst zum Abschluss seiner Jubiläumspräsentationen schlüssig seinen eigenen Beginn.
Das braucht ein bisschen Verrücktheit
Highlights eines Wochenendes in Brüssel, Düsseldorf und Köln von Stephanie Seidel
Die Kunst-Auswahl am vergangenen Wochenende war groß: Neben der abc in Berlin hatten die Düsseldorfer und Kölner Galerien ihre Türen für „DC Open“ verlängert geöffnet. Und auch in Brüssel läuteten die Galerien mit den „Art Days“ die Herbstsaison ein. Laut Stimmen aus der rheinländischen Galerienszene hat Brüssel hier allerdings wenig Bedeutung, man orientiert sich eher in Richtung Berlin. Schade eigentlich, denn Brüssels weiterlesen
Besprechung
Plätze der Aussätzigen und Arrivierten
Die Highlights aus den DC Open Galerien in Köln und Düsseldorf von Noemi Smolik Für Überraschungen ist er immer gut, der belgische Künstler Kris Martin, deswegen werden seine Auftritte mit großer Spannung erwartet. So auch diesmal, als seine Ausstellung in der Düsseldorfer Galerie Sies+Höke angekündigt wurde. Und er enttäuscht nicht.
Überlegt, clever, witzig, manchmal schon ein wenig sarkastisch ist er auch diesmal. So der zerfallende Schuh, den Martin selbst auf einem Schlachtfeld des 1. weiterlesen
Jede Nacht besucht uns ein Traum
Rosemarie Trockel – Zeichnungen, Collagen und Buchentwürfe, Kunstmuseum Bonn, bis 4.9.2011
Wir alle kennen sie, mindestens vom Hörensagen, die berühmte Passage, mit der ‚Die Ordnung der Dinge’ von Michel Foucault aus dem Jahre 1966 endet: „Der Mensch ist eine Erfindung, deren junges Datum die Archäologie unseres Denkens ganz offen zeigt. Vielleicht auch das baldige Ende.
Wenn diese Dispositionen verschwänden, so wie sie erschienen sind, wenn durch irgendein Ereignis, dessen Möglichkeit wir höchstens vorausahnen weiterlesen
Besprechung
Feldzug in die dritte Dimension
Schnitte im Raum – Skulpturale Collagen, Museum Morsbroich, Leverkusen, 19. Juni – 21. August 2011
Unbestreitbar, die Collage ist wieder beliebt bei vielen jungen Künstlern und Künstlerinnen. Eine Feststellung, die schnell gemacht und Ausgangspunkt der Ausstellung „Schnitte im Raum – Skulpturale Collagen“ im Schloss Morsbroich ist. Komplizierter ist da die Frage, was es mit dieser Hinwendung zur Collage auf sich hat.
Besprechung
Based in NRW
»Localhost« – Internationale Künstler in/aus NRW Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster, 18. Juni bis 18. September 2011
Dass sich das renommierte Kunstmagazin Frieze gerade entschlossen hat, einen deutsch / englischsprachigen Ableger herauszugeben und damit nicht nur der Metropole Berlin, sondern explizit auch den vielen anderen Kunstzentren im deutschsprachigen Raum ein eigenes Format widmet, lässt sich als Indikator für zwei einander bedingende Phänomene deuten:
Zum einen für die bereits vollzogene Auflösung der geographischen Unterscheidung von weiterlesen
Merz und Moticos
Kurt Schwitters & Ray Johnson im Max Ernst Museum Brühl des LVR, 26. Mai – 21. August
Was ist das für ein besonderer Menschenschlag, der da hergeht und aufsammelt, was andere wegwerfen, um zu retten, was zu retten ist? Sowohl von Kurt Schwitters (1887 – 1948) wie dem zwei Generationen jüngeren Ray Johnson (1927 – 1995) werden eigenartige Dinge erzählt:
Lost in Space
Vija Celmins »Wüste, Meer & Sterne« im Museum Ludwig, bis 17. Juli
»Selig sind die Zeiten, für die der Sternenhimmel die Landkarte der gangbaren und zu gehenden Wege ist.« (Novalis) Selig mögen auch die Zeiten sein, die uns solche Ausstellungen wie die von Vija Celmins im Museum Ludwig bescheren. Entgegen dem wohlmeinenden Ratschlag von medizinischer Seite darf man sich schon ein wenig die Augen reiben in den Raumfolgen dieser Ausstellung.