
Sigmar Polke
Sabine Elsa Müller über „Alibis: Sigmar Polke. Retrospektive“, im Museum Ludwig, Köln, bis 5. Juli 2015
Sigmar Polke, der 2010 im Alter von 69 Jahren in Köln starb, verbrachte fast sein halbes Leben in dieser Stadt. Die meisten der über 200 Exponate der „Alibis“-Ausstellung sind hier entstanden. Nur ausstellen wollte er hier nicht. Selbst als 2008 das MoMA seine Einwilligung für die schließlich 2014 in New York gestartete Retrospektive einholte, soll er auf die weiterlesen

Tim Berresheim
Sabine Elsa Müller über Tim Berresheim „Auge und Welt“ im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, bis 11.1.15
Tim Berresheim hat Räume im Griff. Derzeit nutzt der 1975 geborene Aachener die unterkühlte Atmosphäre des Düsseldorfer Kunstvereins, um hier eine aus der Wirklichkeit extrahierte digitale Landschaft einzurichten. Auf dem Fond eines über sämtliche Wände wie eine Tapete gezogenen Rasters wechseln große gerahmte Tableaus mit einzelnen, wie zufällig in den Raum gewehten Bildschnipseln und Piktogrammen. weiterlesen

Kerry James Marshall
Sabine Elsa Müller über den Wolfgang-Hahn-Preisträger 2014
Zweimal hat er an der Documenta in Kassel teilgenommen, 1997 und 2007, und auf der Biennale in Venedig war er 2003 dabei, dennoch kann man nicht behaupten, dass Kerry James Marshall hierzulande einem breiteren Publikum bekannt wäre. Wie bei kaum einem oder einer der Künstlerinnen und Künstler, denen der nunmehr zum 20. Mal von der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig verliehene Wolfgang Hahn Preis zuerkannt weiterlesen

Besprechung
Rose Wylie
Sabine Elsa Müller über Rose Wylie, What Means Something, 8.2. – 29.3.2014 Choi & Lager Gallery, Köln
Letztes Jahr im Sommer müssen es ihr die Kirschen angetan haben. Rose Wylie malte sie rund und prall, als Pärchen, einzeln und dann noch einmal in dem Moment, kurz bevor sie im Mund verschwinden: Ein rotes Ding, eingeklemmt zwischen dünnen Lippen und erbarmungslos scharfkantigen Zähnen. Sonst sind auf „Cherry in My Mouth (2013)“ nur noch zwei Punkte weiterlesen

Neu aber nicht für immer im Museum Ludwig
Sabine Elsa Müller über „Not Yet Titled. Neu und für immer im Museum Ludwig“, Louise Lawler „Adjusted“, Museum Ludwig, bis 26.1.14 und den unerwarteten Weggang von Philipp Kaiser
Während man gerade noch an diesem Text über die neuen Ausstellungen im Museum Ludwig schreibt, ist es schon wieder passiert: Der Direktor des Museum Ludwig erklärt, Ende Februar 2014 nach nur einem Jahr sein Amt niederzulegen. Noch ein Hoffnungsträger weg! Karin Beyer, Andreas Blühm, Søren Grammel weiterlesen
Marcel Odenbach, Papierarbeiten
Was für ein Bild! Aus dem All-Over der mäandernden Muster und Arabesken schält sich die Kontur eines einladenden Liegemöbels heraus. Breit und behäbig steht es da, unverrückbar und überbordend dekoriert als Oase für süße Träume, wie es einem bürgerlichen Geschmack vor etwa hundert Jahren entsprochen haben mochte. Schimmernde Orientteppiche, in allen Farben schillernde Kissen und Decken aus Chenille – alles hier fließt weich ineinander und würde wohl gänzlich in einem rot-grün-grauen Farbenstrudel versinken, wäre da weiterlesen

Tamara Lorenz
Nichts deutet darauf hin, dass dies der letzte heiße Sommertag in diesem Jahr sein würde. Ein geräumiger Hof, in dem sich die Hitze staut, Tomaten und Blumen in großen Kübeln, daran anschließend Wohnräume; ganz hinten das Atelier. Das Areal im Schatten des Bahndamms liegt mitten in Köln und wirkt dennoch seltsam aus der Zeit gefallen. Eine eigenartige Übereinstimmung mit der entrückten und gleichzeitig lakonischen Stimmung der Bilder von Tamara Lorenz, um deren Werk es bei weiterlesen

Jo Baer
Sabine Elsa Müller über Jo Baer im Museum Ludwig, Köln, 25.5.-25.8.2013
Schauen und staunen – das ist es wohl, was den Reiz eines Museumsbesuchs ausmacht. Irritation gehört dazu, aber unter all den visuellen und intellektuellen Herausforderungen gibt es immer auch Werke, die einfach noch ein bisschen mehr aus dem Rahmen fallen als andere. Zum Beispiel die sechsteilige Arbeit „Ohne Titel“, 1969-71, Öl auf Leinwand, von Jo Baer. Plötzlich war sie in der Abteilung „Minimal weiterlesen

Mehr Luft!
Sabine Elsa Müller über den in Köln lebenden Künstler Thomas Böing
Da ist er wieder, dieser seltene Gast, der sich irgendwie rar macht, aber wenn er auftaucht, eine schwer erklärliche Faszination ausübt. Sein durchlöchertes Haus in der Artothek (2004) ist nach all den Jahren immer noch präsent, oder auch die „Polonaise“ von Schweinchen, Maus, Bär und Hase aus fiesem Schaumstoff in der Galerie Kudlek van der Grinten (2008). Diesen Monat eröffnet er bei Kudlek weiterlesen