Aftermieter
Sabine Elsa Müller über die Eröffnungsausstellung „Aftermieter“ im Haus Mödrath – Räume für Kunst, Kerpen, bis 15.11.
Wem sich das miese Herbstwetter dieser Tage aufs Gemüt legt, dem sei ein Ausflug nach Kerpen wärmstens empfohlen. Aber auch bei schönster Oktobersonne sollte man sich die Ausstellung „Aftermieter“ im neuen Kunststandort Haus Mödrath nicht entgehen lassen. Dieser sehr spezielle Ort mit dem halb verwilderten, halb herrschaftlichen Park um ein Haus, das sich vom Keller bis zum weiterlesen
Offene Systeme
Sabine Elsa Müller über Tilo Riedel im ak Raum, Wißmannstr. 30, Köln, bis 25.2.
In einer Wohnung im zweiten Stock der Wißmannstr. 30 in Ehrenfeld wurde ein neuer Kunstraum eröffnet, der ak Raum. Die Initialen stehen für Agnes Kornas, die lange für die Galerie Sprüth gearbeitet hat und sich hier und heute den Traum von einem eigenen, unabhängig betriebenen Showroom erfüllt. In enger Zusammenarbeit mit den Künstlern sollen sorgfältig erarbeitete Künstlerräume entstehen, die eher weiterlesen
Das Abenteuer unserer Sammlung
Nach sechs Jahren: Das frisch renovierte Kaiser Wilhelm Museum Krefeld hat mit einer neuen Präsentation seiner Sammlung wieder geöffnet. Eine Besprechung von Sabine Elsa Müller (2.7.16.– Febr. 2017)
Geht das denn? Gerhard Richter neben Sigmar Polke, in Korrespondenz dazu kleine Bildtafeln von Luc Tuymans. Lichtobjekte von Hermann Pitz vor den monumentalen Portraits von Thomas Ruff. Ein Fotoblock des Künstlerpaares Gilbert & George wird von Carl Andres früher „Convex Ash Pyramid“ von 1959 flankiert, und Kiki Smiths „Verkündigung“ aus dem weiterlesen
Anna & Bernhard Johannes Blume
Sabine Elsa Müller über „Transzendentaler Konstruktivismus“ im Kolumba, Köln (bis 22.8.2016)
Wer kennt sie nicht, die Postkarte „Können Frauen denken?“ Die drastische Komik der darauf abgebildeten Dame mit ihrer Fruchtschale auf dem Kopf und den roten Kirsch-Ohrgehängen begegnet dem Ärgernis, das in der Frage steckt, mit entwaffnendem Humor und gibt sie schlicht der Lächerlichkeit preis. Dabei war es dem Künstlerpaar Anna und Bernhard Johannes Blume mit der feministischen Debatte durchaus ernst. Die Idee zur weiterlesen
Susanne Paesler
Sabine Elsa Müller über „Susanne Paesler. Werke/Works 1991 – 2006“ im Kunstmuseum Bonn, bis 5.6.2016
Das Interesse für Dekor und Ornament gehört seit der Romantik über den Jugendstil bis heute zur Forderung nach einer Kunst, die alle Bereiche des Lebens einschließt. Hinter der Idee einer Durchdringung von Kunst und Alltag steckt womöglich der stärkste Wunsch nach Überhöhung und Überzeitlichkeit. Auch Susanne Paesler konnte sich offenbar nicht mit dem Nischendasein der einsamen heroischen Geste zufrieden weiterlesen
Agnes Martin
Sabine Elsa Müller über die Retrospektive der amerikanischen Künstlerin im K20, Düsseldorf
Agnes Martin (1912 – 2004) musste nie um Anerkennung kämpfen. Von Anfang an wurde sie von wichtigen Galerien vertreten, von Kollegen bewundert und schon früh weltweit von großen Museen mit Einzelschauen gewürdigt. Sie begann ihr Kunststudium allerdings relativ spät, mit 34 Jahren, nachdem sie lange als Lehrerin Kunst unterrichtet hatte. 1976, inzwischen ist sie 64 Jahre alt und hat gerade an der weiterlesen
Volker Saul
Sabine Elsa Müller über „Shapes – Work in Progress“ im Leopold-Hoesch-Museum, Düren, bis 22.11.2015
Es braucht nicht viel – ein bisschen in die Länge ziehen, dann ein leichter Drall nach unten, während sich die Spitze sanft himmelwärts bewegt. Und schon haben wir eine völlig andere Form und einen anderen Charakter. Die Rede ist von einer Nase, aus dem Gesicht geschnitten, um ähnlich wie in Nikolaj Gogols berühmter Posse ihre eigenen Wege zu gehen. Nur weiterlesen
Kai Althoff
Außen vor und mittendrin – Ein Portrait von Sabine Elsa Müller.
„But spirituality and adornment are no enemies, – rather both are to discover their natural unification within the feeble attempt to make life bearable.“
Der Begleittext, den Kai Althoff im Herbst 2014 seiner ersten Einzelausstellung bei Michael Werner beilegte, las sich wie ein Manifest, das in der Forderung nach einer Balance zwischen Spiritualität und Dekor gipfelte.
Wie der Spiritualität wird auch der schönen weiterlesen
Sigmar Polke
Sabine Elsa Müller über „Alibis: Sigmar Polke. Retrospektive“, im Museum Ludwig, Köln, bis 5. Juli 2015
Sigmar Polke, der 2010 im Alter von 69 Jahren in Köln starb, verbrachte fast sein halbes Leben in dieser Stadt. Die meisten der über 200 Exponate der „Alibis“-Ausstellung sind hier entstanden. Nur ausstellen wollte er hier nicht. Selbst als 2008 das MoMA seine Einwilligung für die schließlich 2014 in New York gestartete Retrospektive einholte, soll er auf die weiterlesen