Sabine Elsa Müller über Tilo Riedel im ak Raum, Wißmannstr. 30, Köln, bis 25.2.
In einer Wohnung im zweiten Stock der Wißmannstr. 30 in Ehrenfeld wurde ein neuer Kunstraum eröffnet, der ak Raum. Die Initialen stehen für Agnes Kornas, die lange für die Galerie Sprüth gearbeitet hat und sich hier und heute den Traum von einem eigenen, unabhängig betriebenen Showroom erfüllt. In enger Zusammenarbeit mit den Künstlern sollen sorgfältig erarbeitete Künstlerräume entstehen, die eher weiterlesen
Über die in Köln lebende Künstlerin Rune Mields. Ein Portrait von Noemi Smolik.
Schon ihre ersten Bilder Anfang der 70er sind von einer Faszination geleitet, die Rune Mields bis heute antreibt: Von Ordnungssysteme, die der Mensch nicht müde wird immer wieder neu zu konstruieren, um dem Chaos, Zufall, Absurden und der Endlichkeit zu begegnen. 1935 in Münster geboren, zog Mields 1972 nach Köln, wo sie auf eine lebhafte Kunstszene traf. Zu dieser gehörten Künstler weiterlesen
Annika Turkowski über Pierre Bismuths Filmdebut „Where is Rocky II?“ (F, D, B, It 2016, 93 Min., mit Ed Ruscha, Robert Knepper, Milo Ventimiglia, Drehbuch D. V. DeVincentis und Anthony Peckham)
‚Verraten Sie uns: Wo ist Rocky II?
Wo ist…?
…Rocky II .
Rocky II, ja…Rocky II ist ein… Ähm…- Sie haben sich also mit dieser Geschichte befasst.’
Bei einer direkten und scheinbar einfachen Frage zu seinem Werk Rocky II verschlägt es dem kalifornischen Künstler Ed Ruscha, weiterlesen
Oliver Tepel über „Eine kurze Geschichte der Menschheit. 100.000 Jahre Kulturgeschichte“ in der Bundeskunsthalle, Bonn, bis 26.3.2017
Eine große kleine Geschichte. 528 Seiten zählt die deutsche Ausgabe des überaus erfolgreichen Buchs des Universalhistorikers Yuval Noah Harari. Der Deutschlandfunk attestiert ihm „Coolness“ und tatsächlich vermag er es, eine sachliche Beschreibung mit originellen und zugleich griffigen Bildern anzureichern. Nur war es nicht Hararis Ziel, den aktuellen Stand des Wissens über die Entwicklung der Menschheit auf ein weiterlesen
Die Galerie Gisela Clement, Bonn geht dem künstlerischen Einfluss von Charlotte Posenenske nach. Sabine Elsa Müller hat sich die Ausstellung angesehen (bis 22.12.16).
Minimalistische Kunst ist nicht jedermanns Sache. Sie gilt als zu spröde, zu ernst, zu konzeptuell. Dabei kann gerade hinter den leisen Tönen viel Humor und ein luftiger, nicht zu sehr am Material klebender Geist stecken. Wer Lust hat, sich einmal von der Poesie der Einfachheit und der präzise auf den Punkt gebrachten Form bezaubern weiterlesen
Shut your eyes and see – Die Verbotsfarbe Schwarz ist Mittelpunkt einer Ausstellung im Kunstmuseum Villa Zanders, Bergisch-Gladbach, bis 18.12.16
Die Metaphorik der Farbe Schwarz ist komplex. Wahrscheinlich noch komplexer als die aller anderen Farben, vielleicht abgesehen von Weiß. Interessanterweise sind beide kein Ausgangsmaterial, sondern entweder „Alles“ oder „Nichts“. Möglicherweise sollte man ihnen deshalb tatsächlich den Status als Farbe komplett absprechen, kennen sie doch nur das Extreme.
Die menschliche Wahrnehmung macht die Angelegenheit noch komplizierter: weiterlesen
Große Erwartungen – Oliver Tepel über „Hinter dem Vorhang. Verhüllungen und Enthüllungen seit der Renaissance“ im Museum Kunstpalast, Düsseldorf, bis 22.1.17
„Es hat in meinem späteren Leben Zeiten für mich gegeben (wie fast alle Leute sie ein Mal haben, wie ich glaube), wo mich ein Gefühl beherrschte, als ob sich vor alle seine Interessen und all seine Poesie ein dichter Vorhang gezogen, der mich auf immer von Allem, außer stumpfem Ertragen, ausschlösse. Aber niemals weiterlesen
Wenn der Luhmann zweimal klingelt – Andreas Richartz über Harry Lehmanns Neuerscheinung „Gehaltsästhetik – Eine Kunstphilosophie“, Wilhelm Fink Verlag, 2016, 261 Seiten, 63 s/w Abb., kart., ISBN 978-3-7705-5983-1, 19,90 Euro
Eigentlich müsste eine Rezension eines philosophischen Buches eine ernsthafte Auseinandersetzung und Darlegung der Stärken, Schwächen und Irrtümer des besprochenen Werkes zum Gegenstand machen. Eine solche Rezension erführe dann jedoch bald selbst eine Ausdehnung auf so viele Seiten, dass kein Mensch mehr gewillt wäre, diese Rezension weiterlesen
Harald Uhr über Simone Fortis ‚Sound Move‘ im Kunstmuseum Bonn, bis 23.10.16
Als Quereinstieg eignet sich das vielleicht sattsam bekannte heroische Statement des 1935 geborenen Minimalisten Carl Andre aus dem Jahre 1968: „A Man Climbs a Mountain because it is there. A Man Makes a Work of Art because it is not there.” Vor allem dann, wenn man es einer deutlich früheren Arbeit der im gleichen Jahr geborenen Simone Forti gegenüberstellt. Die Rede ist weiterlesen
Maria Wildeis über das Ende der Kunst, die Anfänge des Internets und eine Gegenwart im Dienstleistungszwang. Eine Polemik.
Der Veranstaltungstitel eines Künstlergesprächs, das vom Magazin Spike Berlin organisiert und mir durch Florian Kuhlmann begegnete, blieb haften: „Art was only a substitute for the internet.“[1] – „Die Kunst war bloß ein Ersatz für das Internet“ lässt viele Behauptungen offen. Das Präteritum suggeriert einen längst angenommenen Zustand. Kunst ist Vergangenheit. Das ist klar.
Aber auch das Internet weiterlesen