Susanne Paesler
Sabine Elsa Müller über „Susanne Paesler. Werke/Works 1991 – 2006“ im Kunstmuseum Bonn, bis 5.6.2016
Das Interesse für Dekor und Ornament gehört seit der Romantik über den Jugendstil bis heute zur Forderung nach einer Kunst, die alle Bereiche des Lebens einschließt. Hinter der Idee einer Durchdringung von Kunst und Alltag steckt womöglich der stärkste Wunsch nach Überhöhung und Überzeitlichkeit. Auch Susanne Paesler konnte sich offenbar nicht mit dem Nischendasein der einsamen heroischen Geste zufrieden weiterlesen
Agnes Martin
Sabine Elsa Müller über die Retrospektive der amerikanischen Künstlerin im K20, Düsseldorf
Agnes Martin (1912 – 2004) musste nie um Anerkennung kämpfen. Von Anfang an wurde sie von wichtigen Galerien vertreten, von Kollegen bewundert und schon früh weltweit von großen Museen mit Einzelschauen gewürdigt. Sie begann ihr Kunststudium allerdings relativ spät, mit 34 Jahren, nachdem sie lange als Lehrerin Kunst unterrichtet hatte. 1976, inzwischen ist sie 64 Jahre alt und hat gerade an der weiterlesen
Volker Saul
Sabine Elsa Müller über „Shapes – Work in Progress“ im Leopold-Hoesch-Museum, Düren, bis 22.11.2015
Es braucht nicht viel – ein bisschen in die Länge ziehen, dann ein leichter Drall nach unten, während sich die Spitze sanft himmelwärts bewegt. Und schon haben wir eine völlig andere Form und einen anderen Charakter. Die Rede ist von einer Nase, aus dem Gesicht geschnitten, um ähnlich wie in Nikolaj Gogols berühmter Posse ihre eigenen Wege zu gehen. Nur weiterlesen
Kai Althoff
Außen vor und mittendrin – Ein Portrait von Sabine Elsa Müller.
„But spirituality and adornment are no enemies, – rather both are to discover their natural unification within the feeble attempt to make life bearable.“
Der Begleittext, den Kai Althoff im Herbst 2014 seiner ersten Einzelausstellung bei Michael Werner beilegte, las sich wie ein Manifest, das in der Forderung nach einer Balance zwischen Spiritualität und Dekor gipfelte.
Wie der Spiritualität wird auch der schönen weiterlesen
Sigmar Polke
Sabine Elsa Müller über „Alibis: Sigmar Polke. Retrospektive“, im Museum Ludwig, Köln, bis 5. Juli 2015
Sigmar Polke, der 2010 im Alter von 69 Jahren in Köln starb, verbrachte fast sein halbes Leben in dieser Stadt. Die meisten der über 200 Exponate der „Alibis“-Ausstellung sind hier entstanden. Nur ausstellen wollte er hier nicht. Selbst als 2008 das MoMA seine Einwilligung für die schließlich 2014 in New York gestartete Retrospektive einholte, soll er auf die weiterlesen
Tim Berresheim
Sabine Elsa Müller über Tim Berresheim „Auge und Welt“ im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, bis 11.1.15
Tim Berresheim hat Räume im Griff. Derzeit nutzt der 1975 geborene Aachener die unterkühlte Atmosphäre des Düsseldorfer Kunstvereins, um hier eine aus der Wirklichkeit extrahierte digitale Landschaft einzurichten. Auf dem Fond eines über sämtliche Wände wie eine Tapete gezogenen Rasters wechseln große gerahmte Tableaus mit einzelnen, wie zufällig in den Raum gewehten Bildschnipseln und Piktogrammen. weiterlesen
Kerry James Marshall
Sabine Elsa Müller über den Wolfgang-Hahn-Preisträger 2014
Zweimal hat er an der Documenta in Kassel teilgenommen, 1997 und 2007, und auf der Biennale in Venedig war er 2003 dabei, dennoch kann man nicht behaupten, dass Kerry James Marshall hierzulande einem breiteren Publikum bekannt wäre. Wie bei kaum einem oder einer der Künstlerinnen und Künstler, denen der nunmehr zum 20. Mal von der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig verliehene Wolfgang Hahn Preis zuerkannt weiterlesen
Besprechung
Rose Wylie
Sabine Elsa Müller über Rose Wylie, What Means Something, 8.2. – 29.3.2014 Choi & Lager Gallery, Köln
Letztes Jahr im Sommer müssen es ihr die Kirschen angetan haben. Rose Wylie malte sie rund und prall, als Pärchen, einzeln und dann noch einmal in dem Moment, kurz bevor sie im Mund verschwinden: Ein rotes Ding, eingeklemmt zwischen dünnen Lippen und erbarmungslos scharfkantigen Zähnen. Sonst sind auf „Cherry in My Mouth (2013)“ nur noch zwei Punkte weiterlesen
Neu aber nicht für immer im Museum Ludwig
Sabine Elsa Müller über „Not Yet Titled. Neu und für immer im Museum Ludwig“, Louise Lawler „Adjusted“, Museum Ludwig, bis 26.1.14 und den unerwarteten Weggang von Philipp Kaiser
Während man gerade noch an diesem Text über die neuen Ausstellungen im Museum Ludwig schreibt, ist es schon wieder passiert: Der Direktor des Museum Ludwig erklärt, Ende Februar 2014 nach nur einem Jahr sein Amt niederzulegen. Noch ein Hoffnungsträger weg! Karin Beyer, Andreas Blühm, Søren Grammel weiterlesen
Marcel Odenbach, Papierarbeiten
Was für ein Bild! Aus dem All-Over der mäandernden Muster und Arabesken schält sich die Kontur eines einladenden Liegemöbels heraus. Breit und behäbig steht es da, unverrückbar und überbordend dekoriert als Oase für süße Träume, wie es einem bürgerlichen Geschmack vor etwa hundert Jahren entsprochen haben mochte. Schimmernde Orientteppiche, in allen Farben schillernde Kissen und Decken aus Chenille – alles hier fließt weich ineinander und würde wohl gänzlich in einem rot-grün-grauen Farbenstrudel versinken, wäre da weiterlesen