Das „Büro für Augen, Nase, Zunge, Mund, Herz, Hand und Maske (die alles überdeckt)“ ist noch bis zum 14. August 2017 in der Jubiläumsausstellung des Kolumba zu sehen. Eine Besprechung von Michael Stockhausen
Es bleibt problematisch: Darf, kann oder muss man Outsider Art in musealen Kunstausstellungen zeigen? Was wären die Bedingungen für eine Begegnung auf Augenhöhe? Sind unser diskursbestimmter Kunstbegriff oder der Beruf Künstler Eins zu Eins übertragbar? Oder sind einzig die Ewiggestrigen das weiterlesen
„Schön reicht nicht“: In Brühl sind über 400 Zeichnungen und Gouachen des großen deutschen Zampano des intermediären Aktivismus und der multitoxischen Selbstbespiegelung zu sehen.Andreas Richartz über Jürgen Klauke „Selbstgespräche. Zeichnungen 1970–2016“ im Max Ernst Museum, Brühl, bis 16.7.
Die von Achim Sommer, Jürgen Pech und Eva Lenhardt kuratierte Ausstellung lädt ein, den sehr persönlichen jungen Blick eines wichtigen Protagonisten wilder Kölner Kunst-Jahre bis hin zu dem des arrivierten deutschen Künstlers zu verfolgen, der er weiterlesen
Oliver Tepel über die Neuerscheinung „Lampe und sein Meister Immanuel Kant – eine Graphic Novel“ von Antje Herzog, Edition Büchergilde, 2017, durchgehend illustriert und handgelettert. Bedruckter, fester Einband, zweifarbig gedruckt, Format 21 x 27 cm, 152 Seiten, € 26,-, ISBN 978-3-86406-068-7
Alles ist fein unterteilt, in geordneten Proportionen, nichts darf das Andere durchdringen, sonst ist der Welten Ruhe in Gefahr. So wissen wir, was Kunst ist und was nicht und es geziemt sich nicht, danach zu fragen, weiterlesen
Körper als entleerte Hüllen – Alexandra Bircken „Stretch“ im Museum Abteiberg, Mönchengladbach, bis 25.6.
Der mittelalterliche Mensch stellte sich seinen Körper als eine vorübergehende Hülle vor, als eine Behausung seiner unsterblichen Seele. Mit dieser Vorstellung trotzte er den Verletzungen und dem unaufhaltsamen Verfall seines Körpers, dem jeder Mensch ausgeliefert ist. Die Objekte und Installationen der in Köln lebenden Künstlerin Alexandra Bircken sind ebenfalls solche Versuche, dem Verfall zu trotzen. Was verhüllen sie?
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Die von drei Frauen – inzwischen sind es fünf – aus den Bereichen Kunst und Design gegründete Kölner Frauen-Initiative „And She Was Like: BÄM!“ bereichert seit 2015 den kulturellen Gleichstellungs-Markt. Das geht nicht ohne Rückschläge und Widersprüche, findet Andreas Richartz.
Feminismus erlebt aktuell eine Renaissance in den Medien. Sowohl historisierende, als auch den Begriff und sein Handlungsfeld erweiternde Rezeptionen sprießen quer durch die Medienlandschaft. Junge AutorInnen wie Margarete Stokowski und ihr englisches Pendant Laurie weiterlesen
Noemi Smolik über Otto Freundlich „Kosmischer Kommunismus“ im Museum Ludwig, Köln, bis 14.5.
„Ich war ca. fünf Monate der Welt in Chartres verfallen und bin für mein Leben ganz gezeichnet daraus hervorgegangen“, schreibt Otto Freundlich 1914 in einem Brief. Es sind die Fenster der gotischen Kathedrale in Chartres, die sein künstlerisches Leben prägen werden. Die Leuchtkraft der Farben dieser Fenster und deren Transparenz, die den Blick in eine andere Welt gleiten lassen, wird ihm weiterlesen
Hauke Ohls über „Marcel Broodthaers – Eine Retrospektive“ im K21, Düsseldorf, bis 11.6.
Zum Werk von Marcel Broodthaers (*1924 Brüssel; †1976 Köln) gehört die Besonderheit seiner Biografie. Er hat sich 1964 im Alter von vierzig Jahren entschlossen, bildender Künstler zu werden, und zuvor über zwei Dekaden als erfolgloser und verarmter Poet in seiner Heimatstadt Brüssel gelebt – mit den belgischen Surrealisten befreundet und sich ausschließlich von Kohlsuppe ernährt. Es ist eine dieser Künstlermythen, bei weiterlesen
Oliver Tepel über „Fragmente der Moderne – Karl Hugo Schmölz zum 100. Geburtstag“ bei van der Grinten Galerie, Köln, bis 13.4.17
Die just vergangenen Tage des Karnevals erinnern an das rheinische Vermögen, jegliches Tun und Schaffen in einen großen Kölner Mythos zu überführen. Selbst die jeglichem bunten Trubel so abholden Architekturphotographien Karl Hugo Schmölz‘ zeigen dann irgendwann nicht mehr eine spezifische Zeit, einen spezifischen Stil, sondern Kölsche Interieurs. So fanden sie ihren Eingang in weiterlesen
Dass das Ruhrgebiet in Sachen Kunst längst nicht mehr nur die kleine Schwester des Rheinlands ist, haben in den letzten Jahre zahlreiche Ausstellungen bewiesen. Auch internationale Gäste machen immer häufiger einen Abstecher nach Essen, Dortmund, Bochum und Co. Unsere Tipps zeigen, dass 2017 wieder ein Besuch in den einst von Karl Ernst Osthaus beschriebenen „kunstverlassenen Industriebezirk“ lohnt:
70 JAHRE JUNGER WESTEN Sie wollten die Kunst nicht neu erfinden, wohl aber einen Neubeginn wagen. Im Jahr 1947 weiterlesen
Noemi Smolik über die Videonale 16 – Festival für Video und zeitbasierte Kunstformen, c/o Kunstmuseum Bonn, 17.2. – 2.4.
Man geht ein Riskio ein, wenn man für die Bewerbung zur Videonale 16 das Thema Perform! angibt. Dann drohen nämlich, überwiegend Videoaufnahmen von Performances eingereicht zu werden, die kaum über das Medium Video reflektieren. Die diesjährige Videonale ist dieses Risiko eingegangen und tatsächlich erschöpfen sich auch viele Arbeiten in der bloßen Aufzeichnung performativer Handlungen. Zwar weiterlesen