Oliver Tepel über „Konrad Klapheck. Bilder und Zeichnungen“ im Museum Kunstpalast, Düsseldorf, bis 4.8.13
Der Weg in die Avantgarde schien verbaut, als Professor Bruno Goller 1955 in der Düsseldorfer Kunstakademie dem 20 jährigen Studenten Konrad Klapheck den Rat gab, Stilleben zu malen. Sein Versuch über eine Schreibmaschine hatte zwar den Lehrmeister begeistert, aber Dinge auf Leinwand verhiessen in den Zeiten der gegenstandslosen Kunst kaum Aussicht auf Reputation oder gar wirtschaftlichen Erfolg. Und doch findet weiterlesen
Sabine Elsa Müller über Jo Baer im Museum Ludwig, Köln, 25.5.-25.8.2013
Schauen und staunen – das ist es wohl, was den Reiz eines Museumsbesuchs ausmacht. Irritation gehört dazu, aber unter all den visuellen und intellektuellen Herausforderungen gibt es immer auch Werke, die einfach noch ein bisschen mehr aus dem Rahmen fallen als andere. Zum Beispiel die sechsteilige Arbeit „Ohne Titel“, 1969-71, Öl auf Leinwand, von Jo Baer. Plötzlich war sie in der Abteilung „Minimal weiterlesen
Noemi Smolik über John Smith bei Figge von Rosen Galerie, Köln, 21.6.-10.8.2013
Was sehe ich? Und wie sehr ist das, was ich sehe, von meinen Erwartungen, Ängsten, Assoziationen, Erfahrungen und Träumen geprägt? Eine alte Frage, der schon viele versucht haben nachzukommen. Mit Aufkommen der Photographie, dann mit Film, meinte man, sie klären zu können. Vor allem der Dokumentarfilm schien ein unverfälschtes Dokument zu sein.
In der Auseinandersetzung um den dokumentarischen Film und die weiterlesen
Oliver Tepel über „Kunst, Kalkül, Kommerz – Tizian und Tintoretto in der Druckgraphik“ (bis 28.07.)“ & „Der Diplomat von Venedig. Tintorettos Bildnis des Paolo Tiepolo“ (bis 15.09.) im Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Auch vor dem Zeitalter der Freien Kunst mussten Künstler sehen, wie sie über die Runden kommen. Den frisch in den Künstlerstand erhobenen Malern der Renaissance standen dabei zwei neue Möglichkeiten zur Verfügung. Zum Einen bedeuteten bürgerliche Auftraggeber eine völlig neue und bald weiterlesen
Anouchka Oler, 2013
During the 80’s the then-directors of Esprit Holdings, Douglas and Susie Tompkins, commissioned Sottsass Associati (Ettore Sottsass’s agency for design and architecture created in 1980) to design numerous stores and showrooms for Esprit including the headquarter in Düsseldorf and a shop in Cologne. I happened to be in Cologne about one or two months ago. I pre-mystified my experience quite carefully and thought I would have to look at each of the three weiterlesen
Sabine Elsa Müller über den in Köln lebenden Künstler Thomas Böing
Da ist er wieder, dieser seltene Gast, der sich irgendwie rar macht, aber wenn er auftaucht, eine schwer erklärliche Faszination ausübt. Sein durchlöchertes Haus in der Artothek (2004) ist nach all den Jahren immer noch präsent, oder auch die „Polonaise“ von Schweinchen, Maus, Bär und Hase aus fiesem Schaumstoff in der Galerie Kudlek van der Grinten (2008). Diesen Monat eröffnet er bei Kudlek weiterlesen
Catrin Lorch über Alexandra Bircken „Inside Out“ bei BQ, Berlin, bis 22. Juni
Man hat ja heute viel mit dem Körper zu tun. Und es sind offensichtlich andere Körper als die, die in den Neunziger Jahren in die Ausstellungen einzogen. Eine frischere, jüngere Generation. Weniger leidend, nicht mehr so ausgeblutet wie ihre archaischen Vorgänger. Und wieder eindeutiger. Als Männer, Frauen, Kinder zu erkennen, überhaupt ausgeformter. Kein Zufall sicher, dass Künstlerinnen wie Isa Genzken oder weiterlesen
Noemi Smolik über Andrea Fraser im Museum Ludwig, bis 21. Juli 2013
„Oddly anachronistic, even nostalgic“ schrieb der Kritiker James Trainor vor 10 Jahren in der frieze anlässlich zwei New Yorker Galerieausstellungen von Andrea Fraser. Was war mit der Institutionskritik passiert? Welche Relevanz hatte sie überhaupt noch angesichts veränderter, sich nun selbst kritisch hinterfragender Museen? Der von James Mayer in einem Essay eingeführte Begriff der „institutional critique“ hatte sich als fester Bestandteil des internationalen weiterlesen
Oliver Tepel über Gillian Carnegie bei Galerie Gisela Capitain, Köln, bis 1. Juni 2013
Weil es synthetisch ist, vergleichbar der Möglichkeit endloser Neukombinationen von Worten in der deutschen Sprache, deswegen ist ein Bild nie ein Abbild – oder besser: Nie nur ein Abbild. Es ist ebenso Konstruktion, Urteil, Verzerrung, Verklärung und ein Problem der Erinnerung.
Gillian Carnegie hat in ihrer Malerei die komplexen Verstrickungen des Abbildens auf vielfältige Weise thematisiert und dabei stets auch weiterlesen