John Smith „Associations“
Noemi Smolik über John Smith bei Figge von Rosen Galerie, Köln, 21.6.-10.8.2013
Was sehe ich? Und wie sehr ist das, was ich sehe, von meinen Erwartungen, Ängsten, Assoziationen, Erfahrungen und Träumen geprägt? Eine alte Frage, der schon viele versucht haben nachzukommen. Mit Aufkommen der Photographie, dann mit Film, meinte man, sie klären zu können. Vor allem der Dokumentarfilm schien ein unverfälschtes Dokument zu sein.
In der Auseinandersetzung um den dokumentarischen Film und die weiterlesen
Gewagt persönlich
Noemi Smolik über Andrea Fraser im Museum Ludwig, bis 21. Juli 2013
„Oddly anachronistic, even nostalgic“ schrieb der Kritiker James Trainor vor 10 Jahren in der frieze anlässlich zwei New Yorker Galerieausstellungen von Andrea Fraser. Was war mit der Institutionskritik passiert? Welche Relevanz hatte sie überhaupt noch angesichts veränderter, sich nun selbst kritisch hinterfragender Museen? Der von James Mayer in einem Essay eingeführte Begriff der „institutional critique“ hatte sich als fester Bestandteil des internationalen weiterlesen
Besprechung
Weniger Hollywood, mehr Qualität
Noemi Smolik über die 47. Art Cologne
An der diesjährigen Art Cologne kommt man nicht vorbei, wenn man es mit der Kunst ernst meint. „Weniger Hollywood und mehr Qualität“, war zurecht von Anfang an das Motto von Messechef Daniel Hug. Und das gelingt ihm von Jahr zu Jahr besser.
Bei der Eröffnung konnte man eine entspannte und unaufgeregte Atmosphäre erleben, die nur ein Publikum erzeugen kann, dem es um die Sache geht. Und das weiterlesen
Besprechung
Sieht man ja, was es ist
Noemi Smolik über die Editionen der Galerie Erhard Klein im Bonner Kunstverein, 19.2.-5.5.2013
Es ist das Jahr 1970 und man hat mit der Kunst Großes vor: Sie soll helfen, die Gesellschaft zu verändern, sie soll für jeden zugänglich sein. Aber wie, wenn die meisten Kunstwerke für den Normalverdiener finanziell nicht erreichbar sind? Durch Vervielfältigung einzelner Kunstwerke, die dann billig verkauft werden können. Mit diesem Anliegen eröffnet Erhard Klein, ein gelernter Buchhändler, in einem Bonner weiterlesen
Besprechung
Scheiternd zum Erfolg
Noemi Smolik über Martin Kippenberger „Sehr Gut/Very Good“ im Hamburger Bahnhof, Berlin, bis 18. August
Kippenberger – ein Komödiant, Possenreißer und Angeber, so sehen ihn die einen. Und wer ihn nachts in einer Bar auf einem Tisch mit heruntergelassenen Hosen tanzen sah, wird geneigt sein, dem zuzustimmen. Ein begnadeter Künstler, meinen die anderen, und begegnen ihm mit einer fast schon kultischen Verehrung.
Kippenberger starb im März 1997 mit 44 Jahren an den weiterlesen
The New World in the Treasure of an Old European Library
Henning Fehr und Philipp Rühr in der Galerie Max Mayer Düsseldorf, bis 23. Februar
Es ist ihre erste Ausstellung in einer Galerie und die weckt bereits einiges an Neugierde. Die beiden noch Studierende der Düsseldorfer Kunstakademie Henning Fehr und Philipp Rühr nehmen in ihrem Film „My Language Is An Unpaved Road (Crystal Bridges)“ das neu gegründete Museum „Crystal Bridges“ in der tiefen US-amerikanischen Provinz Bentonville in Arkansas ins Kreuzverhör. Die Gründerin taucht auf und weiterlesen
Fluffing the Pillows
Nairy Baghramian bei Galerie Buchholz, Köln, bis 12.1.2013
„What you see is not what you see“, könnte man angesichts der Objekte, Skulpturen und Installationen der Künstlerin Nairy Baghramian sagen und damit das beliebte „Was du siehst ist das was du siehst“ – What you see is what you see, 1964 von Frank Stella ausgesprochen – verabschieden. Aber so einfach ist es nicht. Denn inmitten der Objekte von Baghramian ist es beides: es ist das, weiterlesen
Alte Fragen neu gestellt
Laura Owens im Kunstmuseum Bonn, bis 8.1.2012
Was Laura Owens auszeichnet, ist ihre Haltung gegenüber dem gemalten Bild. Ich fand schon immer, sagt sie, dass man nicht versuchen soll, seinen Tag dem Gemälde anzupassen, sondern umgekehrt, das Gemälde seinem Tag anzupassen. Das was du malst, sollte zu deinem Leben passen.
Wie anders ist diese Haltung im Vergleich zu den heldenhaften Vorstellungen vom Überhöhen des Alltags durch die Malerei, vom Streben nach Absolutem weiterlesen
Besprechung
Plätze der Aussätzigen und Arrivierten
Die Highlights aus den DC Open Galerien in Köln und Düsseldorf von Noemi Smolik Für Überraschungen ist er immer gut, der belgische Künstler Kris Martin, deswegen werden seine Auftritte mit großer Spannung erwartet. So auch diesmal, als seine Ausstellung in der Düsseldorfer Galerie Sies+Höke angekündigt wurde. Und er enttäuscht nicht.
Überlegt, clever, witzig, manchmal schon ein wenig sarkastisch ist er auch diesmal. So der zerfallende Schuh, den Martin selbst auf einem Schlachtfeld des 1. weiterlesen