Sabine Elsa Müller über die Retrospektive der amerikanischen Künstlerin im K20, Düsseldorf
Agnes Martin (1912 – 2004) musste nie um Anerkennung kämpfen. Von Anfang an wurde sie von wichtigen Galerien vertreten, von Kollegen bewundert und schon früh weltweit von großen Museen mit Einzelschauen gewürdigt. Sie begann ihr Kunststudium allerdings relativ spät, mit 34 Jahren, nachdem sie lange als Lehrerin Kunst unterrichtet hatte. 1976, inzwischen ist sie 64 Jahre alt und hat gerade an der weiterlesen
„und oben drauf bin ich eine Frau“ – Noemi Smolik über Joan Mitchell „Retrospective. Her Life and Paintings“ im Museum Ludwig, Köln, bis 21.2.
Selten gibt es Ausstellungen, die so viel Freude bereiten, wie die der US-amerikanischen Malerin Joan Mitchell im Museum Ludwig. Man schaut, leicht beschwingt, fühlt sich wie aus der Zeit geschleudert. Und wundert sich: Das sollen Bilder einer Malerin sein, die 1925 geboren wurde? Sie könnten genauso gut von Zeitgenossen, wie weiterlesen
Adventskalender mit Claus Richter
Oh Adventskalender! Belohnungsmaschinen erster Güte. Wie sehr ich sie liebe! Ist es nicht toll, einen Kalender zu haben, der einem nicht nur das Vergehen der Zeit aufzeigt, nein, der einen parallel dazu für jeden Tag ein bisschen belohnt? Mit einem vorher noch versteckten Bildchen, einem Stückchen köstlicher billiger Schokolade oder gar einem kleine Spielzeug? Ja, es ist toll, es gibt keine Diskussion in diesem Punkt, auf jeden Fall nicht mit weiterlesen
“I know very well, but nevertheless”. An interview on the occasion of her current show at Bonner Kunstverein (13.11.2015 – 17.01.2016). By Annika Turkowski.
News. Paper. News on paper. Newspaper! What constitutes knowledge, once it is broken down to a single sentence or a mere single word? What happens to a piece of news, once it has been collected, displayed and republished? Is it still legible? How relevant does it remain? In her first weiterlesen
Große Eröffnungen, Rijks Open, Ausstellungen, Performances, Konzerte, Partys – Der Kunstmarathon am letzten November-Wochenende versetzte das sonst so gemütliche Amsterdam in Hysterie. Carla Donauer hat sich trotzdem nicht vom Bummeln abhalten lassen.
Ich bin Laufen gewohnt. Während meiner mehrwöchigen Residency in der FLATstation im Amsterdamer Nord-Osten war das Zufußgehen gewissermaßen experimentelle Programmatik. Gemäß der Promenadologie bedeutet Spazierengehen, Raum abzuschreiten, durch die Bewegung zu erforschen und der Bewusstwerdung der eigenen Perspektive, welche immer von verschiedenen weiterlesen
„Wienand Haus“ – Die großen goldenen Letter über dem Portal des sorgsam restaurierten Gründerzeit Verlagsgebäudes stehen für Tradition und Qualität. In seinen Räumlichkeiten im gediegenen Kölner Stadtteil Lindenthal publiziert Verleger Michael Wienand mit rund 10 Mitarbeitern opulente Bildbände, Kataloge und Werkverzeichnisse. Chagalll, Dix, Manet, Picasso – der Schwerpunkt des Programms liegt vor allem auf der klassischen Moderne und zeitgenössischer Kunst aber auch auf Fotografie und alter Kunst. Zum Verlag, der 1949 gegründet wurde und rund dreißig weiterlesen
Digitale Kontra-Revolution – Jonas Schenk über „EGO UPDATE. Die Zukunft der digitalen Identität“ im NRW-Forum Düsseldorf, bis 17.1.2016
Internet Trends sind oft nur schwer bis gar nicht nachvollziehbar; solange sie einen in den Genuß kurzer Zerstreuung kommen lassen, sollte ihnen ihre Berechtigung gegönnt sein (Katzenvideos etc). Verwunderung kommt allerdings da auf, wo das gezeigte Bildmaterial noch nicht einmal erheitern möchte, sondern scheinbar bewusst auf seine eigene Irrelevanz pocht. (Shopping Malls, Füße, Essen, etc.) Warum weiterlesen
Zweideutig en Detail – Oliver Tepel über Godefridus Schalcken im Wallraf-Richartz Museum, Köln, bis 24.1.16
Gezwungen und genötigt, die Leiber der Unbekleideten. Reiter reißen sie auf ihre Pferde. Das Drama einer Versklavung. Doch mit Blick auf die rosige Haut und die letztlich doch etwas uneindeutige Mimik der Geschundenen, meint der Betrachter: „Zwei Herren geben zwei Damen Reitunterricht“.
Das ist aus Loriots Sketch „Eheberatung“, bei der betrachteten Szenerie handelt es sich um „Der Raub der weiterlesen
Sabine Elsa Müller über „Shapes – Work in Progress“ im Leopold-Hoesch-Museum, Düren, bis 22.11.2015
Es braucht nicht viel – ein bisschen in die Länge ziehen, dann ein leichter Drall nach unten, während sich die Spitze sanft himmelwärts bewegt. Und schon haben wir eine völlig andere Form und einen anderen Charakter. Die Rede ist von einer Nase, aus dem Gesicht geschnitten, um ähnlich wie in Nikolaj Gogols berühmter Posse ihre eigenen Wege zu gehen. Nur weiterlesen