
Jürgen Klauke
„Mein Auftritt sorgte schon für Beunruhigung im bürgerlichen Lager und dann noch mein Körper als Projektionsfläche für die Kunst. Erotik plus Medium Foto, das wurde ja noch bis in die 80er diskutiert, ob das Kunstmittel sein könnten, also war das kommerziell schwierig, aber das war mir bewusst. Ich wusste, was ich tue.“
Jürgen Klauke, geboren 1943 in der Nähe von Cochem, zog es in den 60er Jahren nach Köln. Von 1964 bis 1970 weiterlesen

Erinna König
Während der Eröffnungsrede von „Köln Jetzt“ ging der Feuerlöscher los. Der ganze Raum versank im Nebel. Chris Reinecke, die einen Strauß mit Tulpen in der Hand hielt, sah ich da sitzen und die Tulpen hatten alle keine Köpfe mehr. Die hatte um sich geschlagen, weil sie nicht wusste, was los war. Natürlich hatte das böse Folgen, nicht nur weil die Lidl-Leute im ganzen Museum rumtobten. Der Polizeieinsatz war programmiert.
Drei Monate dauert die weiterlesen

Carl-Werner Rosarius
Das ist ja eine Unverschämtheit! Das hier soll Kunst sein? Radiergummi! Wurde geholt. Weil wir es nicht geglaubt haben, haben wir Cy Twomblys ‚Gestures‘ zum Teil wegradiert. Heute liegen diese Zeichnungen in den Museen hoch geschützt und sind von uns bearbeitet.
Schon während seiner Studienjahre begann der Mediziner Carl-Werner Rosarius, Kunst zu kaufen und zu sammeln. Dies jedoch nicht, ohne anfängliche Irritation und Verärgerung angesichts der noch jungen und neu aufkommenden Kunstrichtungen. Die weiterlesen

Franz Erhard Walther
Bei meiner Abschiedsausstellung im Mai 1967 in der Akademie in Düsseldorf habe ich meinen Werksatz demonstriert. Sigmar Polke war mein Assistent. Das hatte eine große Wirkung und es wurde groß drüber berichtet. Joseph Beuys hat zu einem seiner Studenten gesagt: Sag dem Walther, der soll hier bleiben und nicht nach New York gehen. Aber das war schon zu spät, ich war schon auf dem Absprung nach New York.
Franz Erhard Walthers Durchbruch ließ weiterlesen

Mary Bauermeister
Alles, was Rang und Namen hat, schlief auf meinen Matratzen: John Cage, Christo, der Schriftsteller Hans G. Helms, der Pianist David Tudor, der koreanische Komponist Nam June Paik, der als Erfinder der Videokunst gilt. Dazu haben ihn meine Experimente mit Phosphorfarben inspiriert. Damals hatten wir alle kein Geld, wir waren froh, wenn es Kartoffeln mit selbstgemachter Mayonnaise gab. Unsere bewusstseinserweitertende Droge war der Hunger.
Mary Bauermeister mietete 1959 eine Dachgeschosswohnung in der Lintgasse weiterlesen

Rolf Ricke
„Das war 1968, da stellte Richard Serra in meiner Koje auf dem Kunstmarkt eine Arbeit aus Blei aus. Und dann kommt ein sehr bekannter Händler aus München und sagte, ach, ist ja interessant, was man heute für Materialien zum Verpacken von Kunst braucht, das ist ja toll. Ich habe den richtig niedergemacht. Ich sagte: Das ist Kunst!“
Der 1934 in Kassel geborene Rolf Ricke zeigte in seiner Kölner Galerie als erster in Europa weiterlesen

Wienand Verlag
„Wienand Haus“ – Die großen goldenen Letter über dem Portal des sorgsam restaurierten Gründerzeit Verlagsgebäudes stehen für Tradition und Qualität. In seinen Räumlichkeiten im gediegenen Kölner Stadtteil Lindenthal publiziert Verleger Michael Wienand mit rund 10 Mitarbeitern opulente Bildbände, Kataloge und Werkverzeichnisse. Chagalll, Dix, Manet, Picasso – der Schwerpunkt des Programms liegt vor allem auf der klassischen Moderne und zeitgenössischer Kunst aber auch auf Fotografie und alter Kunst. Zum Verlag, der 1949 gegründet wurde und rund dreißig weiterlesen

Joan Jonas
Sie sorgt sich um die Schwächsten und widmet ihnen in Venedig einen Pavillon: Joan Jonas schafft bei der Biennale eine mystische Welt, in der Kinder in weißer Kleidung den Bienentanz performen, Fische an den Wänden schwimmen und Geistergeschichten den Raum erfüllen. Bei ihrer Arbeit ist der großen Dame amerikanischer Performance-Kunst vor allem einer unerlässlich: Pudel „Ozu“. Von Caroline Nathusius und Marion Ritter
If I remember well, you live outside of New York City?
I live in Manhattan but weiterlesen

Heimo Zobernig
Wenn Kunst körperlich wird: Heimo Zobernig lädt die Besucher des österreichischen Pavillons ein, seine klaren Raumproportionen sinnlich zu erleben. In unserem Gespräch erzählt er, warum bei so viel Schönheit selbst die Tiere glücklich sind. Von Caroline Nathusius und Marion Ritter
Durchatmen und zur Ruhe kommen – Im Pavillon kann man sich vor lauter Entspannung fast nicht mehr erinnern, wie es hier aussieht, wenn Heimo Zobernig nicht am Werk war: Dann nämlich durchschreitet man ehrfürchtig weiterlesen

Olaf Nicolai
Auch ein Bumerang-Bauer braucht Privatsphäre. Deshalb fliegen Olaf Nicolais Rückkehrhölzer erst dann vom Dach des Deutschen Pavillons in Venedig, wenn die Protagonisten dazu bereit sind. Warum es sich lohnt, den Kopf in den Nacken zu legen und nach dieser luftigen Werkstatt Ausschau zu halten, erklärt uns der Künstler im Gespräch. Von Caroline Nathusius und Marion Ritter
Bei Deinen Arbeiten hat man oft den Eindruck, dass vieles, unter anderem auch Biografisches miteinander verwoben ist. Ist weiterlesen