Jürgen Klauke

Jürgen Klauke


„Mein Auftritt sorgte schon für Beunruhigung im bürgerlichen Lager und dann noch mein Körper als Projektionsfläche für die Kunst. Erotik plus Medium Foto, das wurde ja noch bis in die 80er diskutiert, ob das Kunstmittel sein könnten, also war das kommerziell schwierig, aber das war mir bewusst. Ich wusste, was ich tue.“

Jürgen Klauke, geboren 1943 in der Nähe von Cochem, zog es in den 60er Jahren nach Köln. Von 1964 bis 1970 studierte er in der Grafikklasse von Alfred Will an den Kölner Werkschulen.
Dem Audioarchiv Kunst erzählt er von seiner Familie, seinen Künstlerfreunden, seinen Vorlieben für Literatur und Philosophie und von seinem exessiven Leben. Ebenso von seinem Lieblingsclub Roxy, den er „Mestizenladen“ nannte und der lange Zeit in den 70igern als nächtlicher Kunstszene Treff galt und von seinem Freund Horst Leichenich geführt wurde.

Jürgen Klauke ist eine singuläre Erscheinung in der Kunst der Gegenwart. Vor allem bahnte er der Inszenierten Fotografie den Weg, in dem er das Fotografische Medium konzeptualisierte und zum immanenten Thema seiner Kunst erhob. Er hat die Frage der Geschlechterdiferenz nachdrücklicher und radikaler aufgeworfen als andere und dabei das Problem der Identität mit bisweilen provokativen Bildern bis zum Exzess zugespitzt. Er selbst spricht von der „Ästhetisierung des Existenziellen“. Er war Teilnehmer der Documta 6 & 8 sowie der Venedig Biennale 1980.

Jürgen Klauke unterrichtete an diversen Hochschulen und zuletzt hatte er die Professur für Performance und kozeptionelle Fotografie an der Kunsthochschule für Medien Köln inne.

Weitere Stimmen zu den Anfängen der zeitgenössischen Kunst im Rheinland im Audioarchiv Kunst.

Artikelbild: Albrecht Fuchs


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