Nach sechs Jahren: Das frisch renovierte Kaiser Wilhelm Museum Krefeld hat mit einer neuen Präsentation seiner Sammlung wieder geöffnet. Eine Besprechung von Sabine Elsa Müller (2.7.16.– Febr. 2017)
Geht das denn? Gerhard Richter neben Sigmar Polke, in Korrespondenz dazu kleine Bildtafeln von Luc Tuymans. Lichtobjekte von Hermann Pitz vor den monumentalen Portraits von Thomas Ruff. Ein Fotoblock des Künstlerpaares Gilbert & George wird von Carl Andres früher „Convex Ash Pyramid“ von 1959 flankiert, und Kiki Smiths „Verkündigung“ aus dem weiterlesen
Ellen Wagner über „ICHTS“ im Dortmunder Kunstverein, bis 30.10.2016
Ein abgeschnittener Schuh, der, schnürsenkellos und strikt eingepasst in ein rechteckiges Format, allzu fest mit seinem steinigen Grund aus Marmor, Gussharz und Schiefer ver-wachsen ist – in Arbeiten wie Kailash (2016) beschäftigt sich Arjan Stockhausen (*1992 in Alfter) mit Motiven der Entfremdung in den Romanen Christian Krachts. Er zeigt alltägliche Objekte demonstrativ starr und losgelöst von ihren Gebrauchskontexten. Die eindrücklichen, aber auch recht plakativen Bilder, weiterlesen
Fast 40 Ausstellungen, Streifzüge durch Galerien und Projekträume, Partystimmung an warmen Spätsommerabenden: Letztes Wochenende fiel mit der 8. Ausgabe von „DC Open“ der Startschuss zum Saisonbeginn in Köln und Düsseldorf. Was hat auch nach Verklingen der rummeligen Eröffnungstage Eindruck hinterlassen? Meine Top 5 Ausstellungen in Köln (Achtung Männerriege!):
In der Ausstellung von Benjamin Houlihan in der Thomas Rehbein Galerie wurden ein Frankfurter Küchenstuhl, ein Flügel, ein Klappstuhl, und zwei Schränke ihrer Körperlichkeit beraubt weiterlesen
Bettina Haiss über „Those that are near. Those that are far“ in der Synagoge Stommeln, bis 25.9.16
Die Fenster der Synagoge in Stommeln sind von außen nahezu lückenlos mit Holzplanken verriegelt. Das so hermetisch verschlossene Gebäude verwehrt den Blick in das Innere, verweigert den Zugang. Der Besucher wird angehalten, die zugenagelten Fenster wie ein Verbot bzw. warnende Botschaft im Sinne eines „Betreten strengstens untersagt“ aufzufassen. Zugleich wird durch die Verbarrikadierung die Grenze zwischen Innenraum weiterlesen
Oliver Tepel über das Konzert von Esperanza Spalding im Rahmen des Klangart Festivals (bis 14.8.16) im Skulpturenpark Waldfrieden, Wuppertal
Ich mag Sie einladen, Musik zu hören. Aber dafür müssen wir auf gewundenem Pfad einen Hügel hinauf. Auf dem Weg merke ich etwas altklug und kurzatmig an: „In einer Zeit, in der Kultur zusehends als firlefanzartiges Anhängsel oder gar wieder als unabänderlicher Charakter gesehen wird, scheint die Beschäftigung mit Grenzen durchaus heikel.“ Dabei sind Grenzen so weiterlesen
Bettina Haiss über Jürgen Teller „Enjoy Your Life“ in der Bundeskunsthalle Bonn, bis 25.9.16
Enjoy Your Life! – diesen lapidar lebensbejahenden Aufruf hat Jürgen Teller seiner in Bonn laufenden Ausstellung als Titel beigegeben. So eingängig die Botschaft, so unverstellt behaupten sich die dort präsentierten Bilder. Der Eingangsbereich der Bundeskunsthalle steht im Zeichen des Fußballs, ein von Teller – nicht nur aus aktuellem Anlass – immer wieder gern aufgegriffenes Thema, das verschiedene Lebensbereiche des 1964 weiterlesen
Oder: Versuch der Abbitte an Frau Birkhölzer – Oliver Tepel über Andor Weiningers Aquarell „Komposition mit surrealer Landschaft und häuslicher Szene“ (1931, 330 x 335 mm) im Bestand des Kolumba, Köln
Kunst lernen! Es waren jene Zeiten, in denen sich die Berührungspunkte mit Kunst für Jungen auf den Übertrag der Embleme von Fussballvereinen oder Heavy Metal Bands auf diverse Materialien beschränkten, immerhin in einer doch recht ansehnlichen Anzahl verschiedener Techniken. Die Comic Welle der Kinderzeit war weiterlesen
Annika Turkowski über den neuen Erweiterungsbau der Tate Modern
Als im Frühjahr des vergangenen Jahres der neue, von Stararchitekt Renzo Piano entworfene Museumsbau des Whitney Museum of American Art im hippen New Yorker Meatpacking District eröffnete, regnete es Lob von Architekten, Museumsfachleuten und Kritikern. Jerry Saltz schrieb für das New York Magazine geradezu eine Ode an den „Traum von einem Museum“; und auch vom Publikum wurde der neue Bau überwiegend positiv aufgenommen. Die Eröffnungsausstellung weiterlesen
Claus Richter über die Blaue Mauritius der Kinderbuchsammler: Hilde Krügers konstruktivistische Kinderbücher aus den 1920er Jahren.
„Der Widiwondelwald“ von Hilde Krüger erschien im Jahre 1924 und ist neben den Büchern von Tom Seidemann Freud und den elaborierten Klappmechanismus-Werken von Lothar Meggendorfer heutzutage eines der seltensten und hochpreisigst gehandelten deutschen Kinderbücher seiner Zeit.
Ich habe Jahre über Jahre gejagt und gesucht, um mein Exemplar zu ergattern und bin inzwischen sogar stolzer Besitzer des dritten „Hurleburles weiterlesen