Haints and saints don’t bother me – I’m not alone you see
Oliver Tepel über „Es war einmal in Amerika“ im Wallraf-Richartz-Museum, Köln, bis 24.3.
Ein umzäuntes, weisses Holzhaus im Stil des mittleren 19. Jahrhunderts, etwas einsam auf dem kleinen Grashügel im kühlen Licht des Nachmittags. Edward Hoppers „Hodgkin’s House“, umrahmt vor einem sich sanft entsagenden, melancholischen Altrosa. Darauf, in großen Lettern: „Es war einmal in Amerika“. Dieses, im Stadtbild Kölns gerade recht prominente Plakatmotiv der aktuellen Ausstellung des Wallraf-Richartz-Museums zur Kunstgeschichte der USA, erinnert mich weiterlesen
Marcel Broodthaers in Köln
In unserer neuen Serie „Aus dem Wallraf“ stellt das Team des Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln ausgewählte Stücke der Sammlung vor, kommentiert seine Ausstellungen oder berichtet über den aktuellen Stand der hauseigenen Forschung. Dr. Thomas Ketelsen, Leiter der Graphischen Sammlung spricht in dieser Ausgabe über Ordnung und Unordnung in seinem Depot (anlässlich der Ausstellung „Das Gedächtnis, die Stadt und die Kunst II – Für Marcel Broodthaers“, bis 14.8.).
Was hätte Marcel Broodthaers auf seinen Streifzügen im Depot der weiterlesen
Palmyra: Was bleibt?
In unserer neuen Serie „Aus dem Wallraf“ stellt das Team des Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln ausgewählte Stücke der Sammlung vor, kommentiert seine Ausstellungen oder berichtet über den aktuellen Stand der hauseigenen Forschung. Den Auftakt macht Dr. Thomas Ketelsen, Kurator der Ausstellung „Palmyra: Was bleibt?“ (zu sehen im Graphischen Kabinett, bis 8.5.):
„Ob der französische Künstler Louis-François Cassas (1759-1827), der sich 1785 für knapp einen Monat in Palmyra aufhielt, um die dortigen antiken Tempel und Baudenkmäler sehr weiterlesen
Besprechung
Schalcken
Zweideutig en Detail – Oliver Tepel über Godefridus Schalcken im Wallraf-Richartz Museum, Köln, bis 24.1.16
Gezwungen und genötigt, die Leiber der Unbekleideten. Reiter reißen sie auf ihre Pferde. Das Drama einer Versklavung. Doch mit Blick auf die rosige Haut und die letztlich doch etwas uneindeutige Mimik der Geschundenen, meint der Betrachter: „Zwei Herren geben zwei Damen Reitunterricht“.
Das ist aus Loriots Sketch „Eheberatung“, bei der betrachteten Szenerie handelt es sich um „Der Raub der weiterlesen
Die ewige Proklamation des Sündenfalls
Oliver Tepel über Marianne Stokes‘ Tafelbild „Snow White“, 1900, 72 x 95 cm, Mischtechnik, Papier auf Holz im Wallraf-Richartz-Museum, Köln
Ein Schneewittchenschlaf? Viele unterstellen dies der Kunst unserer Tage. Dabei hat sich die Kunst in den letzten Jahren enorm geändert, schnell, drastisch, wahrscheinlich nachhaltig. Nur, man hat es ihr kaum angesehen, weder erblühte rotwangige Lebendigkeit, noch verweste der Korpus. Der allgemeine Wandel erschien als Schrumpfen allenthalben. Sichtbar in der Größe von Speichermedien, spürbar als Bedeutungsverlust weiterlesen
Die Steinigung des Heiligen Stephanus
Oliver Tepel über Adam Elsheimer, Die Steinigung des Heiligen Stephanus, um 1603/04, 34,7 x 28,6 cm, Öl auf Kupfer, versilbert, im Wallraf-Richartz-Museum (2. Etage)
Es „Echt“ nennen – mitunter ein Wagnis. In den letzten Jahren bezeugte Werner Spies’ spektakulärer Sturz über Beltracchis Fälschungen verlorener Max Ernst Gemälde, wie gefährlich eine Expertise sein kann. Vielleicht hängt es deswegen so still, fast dem Übersehen preisgegeben an einer kleinen Wand neben einem Durchgang im Kölner Wallraf Museum: weiterlesen
Im Zeichen der Macht
Oliver Tepel über „Kunst, Kalkül, Kommerz – Tizian und Tintoretto in der Druckgraphik“ (bis 28.07.)“ & „Der Diplomat von Venedig. Tintorettos Bildnis des Paolo Tiepolo“ (bis 15.09.) im Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Auch vor dem Zeitalter der Freien Kunst mussten Künstler sehen, wie sie über die Runden kommen. Den frisch in den Künstlerstand erhobenen Malern der Renaissance standen dabei zwei neue Möglichkeiten zur Verfügung. Zum Einen bedeuteten bürgerliche Auftraggeber eine völlig neue und bald weiterlesen
Dieses Sehnen
Sehnsucht nach Farbe – Moreau, Matisse und Co., bis 13.1. im Clemens-Sels-Museum Neuss
Ein Zerren, die Verheißung tausender Möglichkeiten des Ausdrucks. Weit mehr nur als Befindlichkeiten: Der Aufbruch ins Unbekannte. Mit dieser Perspektive mag manch Kunststudent um 1890 auf seine Berufung geblickt haben. Die Zeit gab ihm allen Anlass. Was auch immer in jenes prekäre und von Armut bedrohte Leben drängte, so wohl kaum die sichere Erfüllung bürgerlicher Träume. Die den aktuellsten Entwicklungen weiterlesen