Besprechung Playtime in Brüssel

Besprechung
Playtime in Brüssel


Art Brüssel – 23 – 26. April 2010


Beim Angebot an zeitgenössischer Kunst bleibt die Art Brüssel den Messen in Köln und Berlin nix schuldig. Die Anordnung der Kojenarchitektur ist weniger kreativ als bei der Art Cologne, funktioniert aber trotzdem. Die Verkäufe sollen nach einer nicht repräsentativen Blitzumfrage zufrieden stellend angelaufen sein, nur am Gratischampagner, den die Messe sonst am Preview/Vernissagen-Tag stellte, wurde ganz

hart gespart. Der Blick von oben, aus der Tapas-Bar in Halle 1, schreit dann doch nach ein, zwei Großfotos. Jacques Tati hat das in Playtime choreografisch allerdings schon sehr präzise abgehandelt.

Letztlich bleibt jede dieser Messen eine Karikatur was die Präsentation von Kunst betrifft, weil es eben eher um Kommunikatiönchen und Drumherum geht. Am tiefsten liegt das Niveau präsentationsmäßig meist dann, wenn mittel- bis große Skulpturen angekarrt und im Außenraum platziert werden. In Brüssel so geschehen in einem wunderschönen kleinen Park hinter dem Hilton. Eröffnet mit Preisverleihung und mundgerecht gemacht mit Champagnerfrühstück.

Da ahnte die Messe: Ohne Schampus geht das hier nicht so leicht runter. Die Arbeiten im Einzelnen waren durchaus sehenswert, aber das Abstellen braucht halt auch etwas Zeit, wenn es passgerecht stattfinden soll. Also hinfahren und als Zusatzprogramm auf jeden Fall in den riesigen Justizpalast, von wo es nicht nur einen guten Blick über die Stadt sondern auch den gigantischen Salle des pas perdus (Saal der verlorenen Schritte) zu sehen gibt.