Mary Bauermeister
Alles, was Rang und Namen hat, schlief auf meinen Matratzen: John Cage, Christo, der Schriftsteller Hans G. Helms, der Pianist David Tudor, der koreanische Komponist Nam June Paik, der als Erfinder der Videokunst gilt. Dazu haben ihn meine Experimente mit Phosphorfarben inspiriert. Damals hatten wir alle kein Geld, wir waren froh, wenn es Kartoffeln mit selbstgemachter Mayonnaise gab. Unsere bewusstseinserweitertende Droge war der Hunger.
Mary Bauermeister mietete 1959 eine Dachgeschosswohnung in der Lintgasse weiterlesen
Facetten meiner Erkenntnis
Julia Sprügel über die Fluxus Künstlerin Mary Bauermeister
„Hier ruht in Eile“ soll schon zu Lebzeiten auf ihrem Grabstein zu lesen sein. Die ständige Betriebsamkeit Mary Bauermeisters bringen diese Worte auf den Punkt, genauso wie den Gedanken, dass der Tod nicht unbedingt das Ende ist. Angetrieben von dem Drang, Zusammenhänge aufzuspüren, einen möglichst weiten Blick auf die Welt zu werfen und von dem Wunsch nach seelischer Erkenntnis – immer wieder auf „esoterischen Irrwegen“, wie weiterlesen
Besprechung
Mission: Kunststaat statt Staatskunst
„Nur hier“, Sammlung zeit- genössischer Kunst der Bundes- republik Deutschland in der Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Bonn, bis 14. April
„Hier ist das Geld, jetzt machen Sie mal was damit!“ Wahrscheinlich war das nicht der Wortlaut, mit dem Anne-Marie Bonnet, Hans-Jörg Clement, Yilmaz Dziewior und Ingrid Mössinger in ihr Amt eingesetzt wurden. Ihre Aufgabe läuft aber ungefähr auf diesen Imperativ hinaus. Denn dieses Team aus einer Professorin, zwei Museumsleuten und einem Stiftungsvertreter weiterlesen
Fluxus ist nur der Rahmen
Die Galeristin Christel Schüppenhauer verabschiedet sich mit der Ausstellungstrilogie „Schlusspunkt“, bis 15.12.
Ein zierlicher Schuh mit Buch, serviert auf einem Teller, umhüllt von Papierschnipseln voll winziger Schriftzeichen. Chinesisch, Arabisch, Französisch: Das collagierte Objekt „Un petit déjeuner conte de fée“ von dem Prager Künstler Jiří Kolář aus dem Jahr 1979 ist kaum über die Sprachschnipsel zu entziffern. Es wirkt wie ein kleines, beiseite gestelltes Gedicht aus vielen verschiedenen Kulturen. Die Arbeit ist einer der feinen weiterlesen