„Die haben ja hier gemalt. Und als ich zurück kam, haben sie wieder gemalt. Das war Horror. Und vor vierzig Jahren habe ich das schon gar nicht verstanden. Ich dachte, jetzt sind wir doch eigentlich weiter.“
Mit seinen Schnappschüssen der rheinischen Bohème um Sigmar Polke, Blinky Palermo, Michael Buthe, C.O. Paeffgen und Isa Genzken bewirbt sich Klaus vom Bruch Mitte der 1970er Jahre am California Institute of the Arts und studiert dort Konzeptkunst bei weiterlesen
Uta M. Reindl über „Charlotte Posenenske: Work in Progress“ im K20, Düsseldorf, bis 2.8.20
Einen geradezu theatralischen Auftritt haben im Klee-Saal von K20 Wellpappe-Skulpturen in Gestalt von Lüftungsrohren. Diese im Licht der symmetrisch installierten Deckenbeleuchtung streng choreographierte Werkgruppe trägt dazu noch den wenig poetischen Titel „Vierkantrohre Serie D“ und „Vierkantrohre Serie DW“ (1967). Unübersehbar mit Gebrauchsgegenständen aus der Bauwelt assoziierbar und auch in galvanisiertem Stahlblech variiert, dürfte diese skulpturale Arbeit aus modularen Vierkantrohren ein Markenzeichen weiterlesen
Uta M. Reindl über „degree_show_out of KHM“ im KIT, Düsseldorf, 16.2. bis 21.6.2020
Ungeahnte Brisanz haben die Exponate am Ende des Rundgangs in dem sich verjüngenden Abschnitt des unterirdischen Ausstellungsraumes KIT. So mag der eine oder andere bei der Klanginstallation von Kerstin Ergenzinger (*1975) an hierzulande düsteren Aussichten auf einen erneut trockenen Sommers denken, bei der Wahrnehmung dieses in Trommelsound übersetzte Getröpfel eines ersehnten Regenschauers. Eine Klangwolke rieselt oder tröpfelt da förmlich aus den unter weiterlesen
Ellen Wagner über „Floraphilia. Revolution of plants“ in der Temporary Gallery, Köln, 7.3. – 7.6.2020 und „Survival of the Fittest. Zum Verhältnis von Natur und Hightech in der zeitgenössischen Kunst“ im Kunstpalais Erlangen, 29.2. – 24.5.2020
„We had experienced chaos, but only in our desktops“ – mit großen glänzenden Augen verkündet ein niedliches Kätzchen, Staatsoberhaupt der Erde zu sein. Es erläutert, wie die Inkompetenz der Politiker, global vorausschauend zu agieren, dazu geführt hat, dass die weiterlesen
Ellen Wagner über Cosima von Bonin & Claus Richter „Thing 1 Thing 2“ in der Kunsthalle Nürnberg, 15.2.–17.5.2020
Ein Küken, gestopft wie eine Weihnachtsgans, doch etwas weniger festlich, begrüßte noch vor wenigen Wochen Besucher_innen in der Kunsthalle Nürnberg. Auf der cremefarbenen Brust des Plüschtiers prangte ein leicht unappetitlicher Fleck Erbrochenes, als hätte es sich übergessen oder zu viele Achterbahnfahrten zugemutet. Man ahnt: Das wird noch heiter werden, für das Herz-Kreislauf- und Verdauungssystem des ästhetischen weiterlesen
„Köln hatte anderen Regionen gegenüber den Vorteil, dass da angeblich Toleranz herrschte. Es ist aber nicht so, es ist ihnen nur egal. Das ist was anderes als Toleranz. Und ich bin durch Zufall nach Köln gekommen, sondern weil der Hans (Mayer) gesagt hat, du bist doch sowieso Rheinländer, da kommst du viel besser zurecht als im Schwabenland.“
Winfried Reckermann absolvierte eine Automechanikerlehre in Koblenz und lernte durch Zufall in Esslingen Hans Mayer kennen, mit weiterlesen
„1972 begann meine Korrespondenz mit Ben Vautier und Wolf Vostell. Mail Art war das optimale Medium, frei zu sein. So konnte ich den Eisernen Vorhang überwinden.“
Die Entdeckung der Mail Art war für Endre Tót, geboren 1937 in Ungarn, eine Art Rettung. So gelang es ihm, die Zensur während des Kalten Krieges zu umgehen, und die Kommunikation mit Künstlern der ganzen Welt aufzunehmen.
Eigentlich startete Endre Tót seine Karriere aber als informeller Maler. Eine weiterlesen
„Den Begriff Art Consultant fand ich immer furchtbar, das war so amerikanisch. Kunstberater ist aber auch ein Job, den ich nicht verstanden habe. Ich habe mich immer dazwischen gefühlt. Eigentlich war ich ein Händler. In meiner Seele war viel Händlertum, vielleicht war das am Ende das Problem gewesen, dass ich mich bei dem Albrecht-Thema nicht so richtig aufgehoben gefühlt habe.“
Deutschlands berühmtester Kunstberater saß vier Jahre lang im Gefängnis, weil er wohlhabende Kunden beim Kauf weiterlesen
„Düsseldorf und Köln waren unheimlich wichtige Zentren. Sie konnten beim Schmela oder beim Zwirner eine Tuttle-Ausstellung machen, da wurde was verkauft. Das wurde in New York nicht verkauft. Sie konnten Nauman oder Sol Lewitt oder Carl Andre beim Konrad Fischer in Düsseldorf sehen, da wurde in New York noch keine Andre-Arbeit angefasst. Der Konrad hat den Carl Andre als ersten gezeigt und den Sol Lewitt, da wurde das in New York noch nicht beachtet, weiterlesen
„Das war ja auch das Schöne mit Götz, mit Gaul, mit Höhme: Es waren Leute, die gerne über ihre Kunst und das, was sie bewegte, sprachen. Und da habe ich sehr viel gelernt.“
Die Sammlung von Willi Kemp, geboren am 2. April 1927 in Köln, ist über eine Zeitspanne von mehr als 50 Jahren entstanden. Anfangs interessiert sich Kemp noch für die phantastisch-surreale Welt, doch dann fokussiert er sich mehr und mehr weiterlesen