Artblog Cologne in Prag III

Artblog Cologne in Prag III


Sie scheinen uns anzuschauen, lachen, wirken aufmerksam oder erstaunt. Diese ausdrucksstarken Frauen sind nicht nur Teil ihre Ausstellung sondern zugleich ihr Publikum, kommentiert Loulou Cherinet die überlebensgroß projizierten Gesichter afrikanischer Frauen.

In den Untergeschossräumen von Tranzitdisplay werden derzeit elf Videoarbeiten der schwedisch-äthiopischen Künstlerin gezeigt, die den Besucher oft sehr unmittelbar mit dem eigenen Blick auf das Fremde konfrontieren. So ist der Treppenabgang zur Videoarbeit „La Verdad Sobre Esta Obra“ (The Truth about this work) bereits Teil ihrer Projektion über Eindrücke und Erzählungen des Reisens, verknüpft mit ethnologischen Beobachtungen und den Hoffnungen und Enttäuschungen der Migration.

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TranzitDisplay

Schulungen im Bart anlegen, Mottoparties „Spitzelopfer“, Akten zur Bedienung von Kaffeemaschinen: Simon Menner wirft mit der Fotoinstallation PŘÍSNĚ TAJNÉ – TOP SECRET einen ungewöhnlichen Blick auf die Spionagemethoden der Stasi. In der Sauna der ehemaligen DDR Botschaft in Prag, dem heutigen Sitz des Goethe-Instituts, werden derzeit die von ihm recherchierten Aufnahmen aus der Bundeszentrale für Stasi-Unterlagen gezeigt. Zu den Besonderheiten dieser kuriosen Fundstücke gehören die „Selfies“ und das gegenseitige Fotografieren Regime feindlicher Spitzel. Warum ein Foto mit dem Grab eines Schwanes zur Chefsache erklärt wurde, bleibt wohl für immer ein Rätsel.

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Übrigens gibt es auch einige Arbeiten von in Köln lebenden Künstlern im Prager Goethe-Institut zu entdecken:

Wandarbeit "Pavel 1" (2011-12) von Michael Jäger

Wandarbeit „Pavel 1“ (2011-12) von Michael Jäger

Fußbodenarbeit "Bodenlos" (2012) von Heike Weber

Fußbodenarbeit „Bodenlos“ (2012) von Heike Weber

Der kritische Blick auf die Kunst war in dieser Woche Thema des Nachwuchspreises für Kunstkritik „Ceny Věry Jirousové“ in der MeetFactory. Die 26 jährige Studentin Anežka Bartlová und die Aktivistin und Kuratorin Tereza Stejskalová erhalten in diesem Jahr den Preis, der nach der tschechischen Schriftstellerin, Kritikerin und Kunsthistorikerin 
Vera Jirousová (1944-2011) benannt ist. Mit den Orten der Kunstkritik befasste sich im Vorfeld der feierlichen Preisverleihung eine Gesprächsrunde, an der neben Pawel Brozynski, unabhängiger Kritiker aus Polen, Juraj Kováčik, slowakischer Fotograf und Gründer der Platform HENTAK, Stach Szablowski, polnischer Kritiker und Kurator des Zamek Ujazdowski Contemporay Art Center auch Artblog Cologne teilnahm. Die Diskussion wurde von Jakub Stejskal moderiert.

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Preise „Ceny Věry Jirousové“ (Foto: MeetFactory)

Diese Woche ist der Künstler Peter Schloss, zu Besuch in Prag. In Zusammenarbeit mit Artblog Cologne bereitet er eine Ausstellung für die nächsten Open Studios der MeetFactory, am 9.10. vor.

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Peter Schloss


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